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Virgin Atlantic verliert Chef

12.09.2012 10:00 Uhr
Virgin Atlantic verliert Chef
Ridgway ist seit 1989 bei Virgin in unterschiedlichen Funktionen beschäftigt, seit 2001 hatte er den Chefposten inne
© Foto: Virgin Atlantic

Der langjährige Vorstandsvorsitzende der britischen Fluglinie Virgin Atlantic, Steve Ridgway, hat seinen Rücktritt angekündigt.

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London. Der langjährige Vorstandsvorsitzende von Virgin Atlantic, Steve Ridgway, hat seine Demission angekündigt. Sein Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die britische Fluglinie einem starken Kostendruck durch hohe Kerosinpreise, steigendem Wettbewerb speziell auf dem Heimatflughafen London Heathrow sowie einem wachsenden Ratenverfall beim Passagier- und Luftfrachttransport ausgesetzt sieht. Die Suche nach einem Nachfolger, kündigte der 62-Jährige an, werde er noch aktiv betreiben. Eine intern gehandelte mögliche Kandidatin ist Julie Southern, die Marketingchefin von Virgin Atlantic. Mehrheitseigner der Fluglinie ist Milliardär Richard Branson (51 Prozent). Singapore Airlines ist mit 49 Prozent beteiligt.

Einen schweren Schlag hat Virgin Atlantic vergangenen April die Deutsche Lufthansa versetzt. Statt die defizitäre britische Tochter BMI an Virgin zu verkaufen, entschied sich die Kranichlinie für den Bieter IAG. Zur IAG gehören British Airways und die spanische Iberia. Das hat speziell in Heathrow zu deutlichen Rückgängen der Passagierzahlen und Luftfrachttonnage bei Virgin geführt. Nach Ansicht von Marktbeobachtern ist die Existenz der Fluglinie langfristig gefährdet. Sie verweisen darauf, dass sie zu klein ist, um mit Branchengrößen wie British Airways, Lufthansa oder Air France-KLM längerfristig mithalten zu können.  Zudem steht sie unter starkem Druck von Discount-Fliegern wie Easyjet oder Ryanair, die regionale Zubringerflüge von Virgin zum Langstreckendrehkreuz Heathrow zumeist unwirtschaftlich machen.

Der jetzt angekündigte Rückzug von Ridgway trifft die Airline, die vergangenes Jahr 5,5 Millionen Fluggäste beförderte und im Frachtgeschäft umgerechnet 300 Millionen Euro umsetzte, in einer denkbar schwierigen Situation. Sie ist kein Mitglied einer internationalen Flugallianz, wodurch sie nur eine sehr überschaubare Anzahl von Umsteigern sowie wenig Transitsendungen von Luftfracht hat. Außerdem hat British Airways die Start- und Landezeiten von BMI übernommen, wodurch die Dominanz der Gesellschaft am Verkehrskreuz Heathrow für die Konkurrenz noch erdrückender geworden ist. Ridgway ist seit 1989 bei Virgin in unterschiedlichen Funktionen beschäftigt. Auf dem Chefsessel sitzt er seit 2001. (hs)

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