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Verkehrsprognose 2040: Güterverkehr soll um ein Drittel wachsen

24.10.2024 13:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
Abbildung einer befahrenen Autobahn
Der Straßengüterverkehr wird laut neuester Prognose des Verkehrsministeriums seinen Anteil weiter ausbauen
© Foto: Rupert Oberhäuser/dpa/picture-alliance

Laut Verkehrsprognose 2040 des BMDV, die als Grundlage für die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen dient, wird der Straßengüterverkehr deutlich zulegen.

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Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat am Donnerstag die Ergebnisse der neuen Verkehrsprognose 2040 vorgestellt. Demnach wird der Verkehr in Deutschland bis 2040 zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019 soll die Verkehrsleistung hier nach Einschätzung des Ministeriums um 31,2 Prozent zulegen – von 689 auf 905 Milliarden Tonnenkilometer (Mrd. tkm).

Der Lkw bleibe mit einem Plus von 34 Prozent auf 668,4 Mrd. tkm das dominierende Verkehrsmittel - wegen des prognostizierten Wachstums bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu werden Prognosen für Postsendungen (plus 86 Prozent), Sammelgüter (plus 56 Prozent) sowie Nahrungs- und Genussmittel (plus 30 Prozent) angeführt. Außerdem führten Investitionen in den klimaneutralen Umbau der Wohngebäude zu Baustellenverkehr in neuen Dimensionen, bei dem die Anlieferung nicht mit Binnenschiff oder Bahn erfolgen kann, heißt es weiter.

Strukturwandel im Güterverkehr

Ausschlaggebend für die Veränderungen im Güterverkehr sei insbesondere die Energiewende, die für einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze verantwortlich sei. Güter, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden. Trotzdem geht das BMDV von einer steigenden Transportleistung des Schienengüterverkehrs bis 2040 aus, und zwar um 35 Prozent auf 188 Mrd. tkm. Dabei wird auf Maßnahmen der Bundesregierung, wie beispielsweise die Korridorsanierung, verwiesen. Die Schiene zu ertüchtigen und ihre Kapazitäten mit einem Hochleistungsnetz zu erweitern, sei zwingende Voraussetzung, damit die Bahn die zusätzlichen Verkehre aufnehmen kann, so das BMDV. Transporte per Wasserstraße werden der Prognose zufolge aufgrund des oben beschriebenen Strukturwandels bei Massen- und Energiegütern um sieben Prozent auf 48,2 Mrd. tkm zurückgehen. 

Am Modal Split, also den Anteilen der verschiedenen Verkehrsträger an der Gütertransportleistung, sind für 2024 also keine allzu großen Verschiebungen zu erwarten – der Straßengüterverkehr wird nach der Prognose seinen Anteil sogar noch einmal um 1,5 Punkte auf 73,9 Prozent ausbauen, während die Schiene den Anteil lediglich um 0,6 Punkte auf 20,8 Prozent steigern kann. Der Anteil der Wasserstraße soll 2040 nur noch 5,3 Prozent betragen (minus 2,2 Punkte).

Allianz pro Schiene: Antiquierter Politikansatz

Bundesverkehrsminister Volker Wissing kommentierte die Ergebnisse der Verkehrsprognose 2024 folgendermaßen: „Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz.“ Die in die Jahre gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssten dringend saniert werden, der Ausbau der Bahn „mit Volldampf“ vorangetrieben werden, so Wissing

Die Verkehrsprognose 2040 dient als Grundlage für die Bedarfsplanüberprüfung und damit die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen. Ein Ansatz, der nicht überall begrüßt wird. „Was wir nicht brauchen, ist eine prognosegläubige Infrastrukturpolitik und ein Verkehrsministerium, das Prognosen über die politischen Ziele stellt“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Donnerstag in Berlin. Dieser Politikansatz sei antiquiert. „Das Bundesverkehrsministerium gibt erst eine Prognose in Auftrag und richtet dann seine Politik danach aus, baut der Prognose also gewissermaßen hinterher. So wird der Status quo zementiert“, kritisiert Flege.

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