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VDV fordert Fair Play im Güterverkehr

25.01.2017 14:40 Uhr
VDV fordert Fair Play im Güterverkehr
Die Unternehmen des Schienengüterverkehrs im VDV fühlen sich gegenüber dem Lkw und Binnenschiff in Deutschland benachteiligt
© Foto: Picture Alliance/dpa/Oliver Berg

Der Verkehrsverband sieht seine Mitglieder im Schienengüterverkehr zunehmend unter Kostendruck und kritisiert mit Blick auf Lkw und Binnenschiff ungleiche Wettbewerbsbedingungen.

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Berlin. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und seine rund 150 Mitgliedsunternehmen im Bereich Schienengüterverkehr beobachten mit großer Sorge die immer schwierigeren Rahmenbedingungen, unter denen Güterbahnen in Deutschland tätig sind. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff sprach auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch von ungleichen Wettbewerbsbedingungen – vor allem im Vergleich zum Straßengüterverkehr. Durch zusätzliche Kostenbelastungen habe sich die Situation für den Schienengüterverkehr in Deutschland in den vergangenen Jahren zunehmen verschärft, betonte er.

Aber auch bei regulatorischen Eingriffen der europäischen und nationalen Gesetzgeber sieht sich die Branche deutlich im Nachteil gegenüber dem Lkw und dem Binnenschiff. „Während Güterbahnen für jeden gefahrenen Kilometer im gesamten Eisenbahnnetz eine Schienenmaut zahlen müssen, wird die Lkw-Maut nur auf knapp sieben Prozent des Straßennetzes erhoben“, sagte Wolff. Und dazu sei die Lkw-Maut Anfang 2015 noch um fast acht Prozent gesenkt worden. Er zählte auf, dass es den Schienengüterverkehr auch bei weiteren Steuern und Abgabebelastungen härter treffe als andere Verkehrsträger. „Elektrisch betriebene Güterbahnen sind als einzige Gütertransporte in Deutschland vollständig vom Emissionshandel erfasst, die Branche zahlt Strom- und Mineralölsteuer, die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie den Aufschlag nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz.“ Dies sei absurd.

VDV will niedrigere Trassenpreise

Wenn es so weiter gehe, werde es den Schienengüterverkehr in Deutschland nicht mehr lange geben. Der VDV plädiert deshalb für die durchgängige Fahrbarkeit von 740-Meter-Güterzügen auf dem gesamten Eisenbahnnetz sowie eine Halbierung der Trassenpreise, um Wettbewerbsnachteile etwa gegenüber dem Straßengüterverkehr zu mindern. Um diese und weitere Ziele zu erreichen, hat der Verband gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen aus einer ganzen Reihe von Maßnahmen zunächst zehn Projekte festgelegt, deren Umsetzung er voranbringen will. Wolff kritisierte abschließend, die Anforderungen an den Schienengüterverkehr würden hierzulande immer höher geschraubt – etwa in puncto Lärmschutz an den Trassen und leiseren Güterwagen. Es sei aber nicht geklärt, wer die damit verbundenen Kosten übernimmt. Im Wettbewerb mit den anderen Verkehrsträgern seien diese Maßnahmen von den Unternehmen aber kaum zu finanzieren. (jök/ag)

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KOMMENTARE


Oderschiffer

27.01.2017 - 06:40 Uhr

Guten Morgen, Die Binnenschifffahrt ist ebenfalls unter Kostendruck. Die Wasserstraßenbenutzungsgebühr zahlt die Schifffahrt schon immer! Nur freifließende Mehrländerflüsse sind davon ausgenommen. Es heult sich schon wie heulen an.! Nutzt doch endlich die kombinierten Verkehrsmöglichkeiten. Größere Schiffe zu bauen nur um dem Kostendruck nachzugeben funktioniert wegen der Schleusenmaße und Abladetiefen nicht.Gruß


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