Berlin. In seiner Rede zum traditionellen Neujahrsempfang des Verband der Automobilindustrie forderte VDA-Präsident Matthias Wissmann eine industriefreundliche Standortpolitik: „Dazu zählen die Begrenzung des Anstiegs der Lohnstückkosten ebenso wie bezahlbare Energiepreise und ein flexibler Arbeitsmarkt“, sagte Wissmann vor rund 600 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Es richtig, dass Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel das Thema Energiepreise ganz oben auf seiner Agenda habe. Das EEG-Gesetz müsse dringend reformiert werden. Allerdings sprach sich der VDA-Präsident gegen die Pläne der großen Koalition aus, die Eigenstromproduktion der Industrie zu verteuern. „Nicht nur die energieintensiven Betriebe, auch andere Branchen, wie die Automobilindustrie, haben inzwischen eigene Kraftwerke. Diese Eigenstromproduktion ist hocheffizient, weil die Abwärme gleichzeitig für die Produktion genutzt werden kann. Sie bietet den Unternehmen Versorgungsicherheit“, sagte Wissmann. Für den zugekauften Strom zahlten die Unternehmen fast ausnahmslos die volle EEG-Umlage. Auch den Angriff aus Brüssel, die Rabatte für energieintensive Betriebe zu streichen, gelte es abzuwehren. Für 2014 sieht VDA-Präsident Matthias Wissmann gute Perspektiven: Viele wichtige Märkte, allen voran China und die USA, werden nach Einschätzung des Verbandspräsidenten zulegen. Und Einiges, so Wissmann, spricht dafür, dass auch der westeuropäische Markt langsam wieder Fahrt aufnimmt. „Ich darf Ihnen sagen, dass wir als Automobilindustrie in das Jahr 2014 nicht euphorisch, aber doch mit Zuversicht blicken“, sagte Wissmann. Der Weltmarkt für Automobile werde 2014 weiter auf rund 75 Millionen verkaufte Fahrzeuge wachsen.
Unter den Gästen in der „Classic Remise Berlin“ waren Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Thomas Oppermann, der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion sowie zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments. (diwi)