München. Wie die MAN Truck & Bus am heutigen Tag bekannt gibt, stoppt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung die Produktion am Standort München. Vorstandschef Joachim Drees kommentiert die Werkschließung mit: „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Durch die rasch zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus nimmt die Gefährdung für jeden Einzelnen weiter zu. Deshalb sehen wir uns gezwungen, die Produktion am Standort München ab 19. März 2020 einzustellen.“ Wie MAN ebenfalls verlauten lässt, wird die Produktion in den anderen Werken individuell heruntergefahren.
Bereits zum 17. März 2020 hatte MAN Kurzarbeit für seine deutschen Standorte angekündigt, die ursprünglich für den 23. März 2020 umgesetzt werden sollte. „Trotz der Werksschließung setzen wir alles daran, den Betrieb der Vertriebs- und Servicestandorte weltweit, so lange es die Gesamtsituation zulässt, in vollem Umfang aufrechtzuerhalten, um die Versorgungsketten sicherzustellen“, so Drees.
Weitere Nutzfahrzeughersteller stoppen Produktion
Im Lauf der Woche haben auch andere Nutzfahrzeughersteller angekündigt ihre Produktion herunterzufahren bzw. ganz zu stoppen. DAF Trucks stoppt ab Anfang nächster Woche die Produktion in Eindhoven (NL), Westerlo (B) sowie Leyland (England). Das niederländische Unternehmen vermeldete, dass es an Teilen für die Produktion mangele. Das Unternehmen hat Kurzarbeit beantragt, kaufmännische Mitarbeiter arbeiten wo möglich im Home Office. Das Händlernetz und der Kundenservice sind von den Werksschließungen allerdings nicht betroffen.
In großem Stil fährt auch Iveco die Produktion herunter – unter anderem auch die der neuen Modelle S-Way und X-Way in Madrid. Das Eurocargo-Werk in Brescia stellt die Produktion ebenso ein wie die Daily-Fabrik in Suzzara. Auf Nachfrage hieß es, dass die Produktionen wohl bis Ende März ruhen. Immerhin der deutsche Standort in Ulm hat noch positives zu vermelden: Der Brandschutz läuft noch.
Bereits Anfang der Woche hat Daimler angekündigt, die Produktion wegen der zunehmenden Corona-Pandemie seine Produktion und die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa für zunächst zwei Wochen zu unterbrechen. Davon sind neben den Nutzfahrzeugen auch die Pkw-Werke betroffen. Daimler will die aktuelle Situation nutzen, um die globalen Lieferketten zu überprüfen, die wohl aktuell nicht vollständig gewährleistet sind. Daimler vermeldete außerdem, dass die Wiederaufnahme der Produktion von der weiteren Entwicklung abhinge. In Bereichen, in denen man den Betrieb auch weiterhin gewährleisten müsse, stünde der Infektionsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an oberster Stelle. (gg)