Den Haag. Die deutsch-niederländische Handelskammer (DNHK) in Den Haag macht sich große Sorgen über die nachteilige Wirkung auf den Handel, Transport und Tourismus, wenn zum 1.Januar 2008 verschiedene deutsche Städte Umweltzonen einführen. Bei den meisten Niederländern herrsche „völlige Unkenntnis und Verwirrung“ darüber, mit welchen Fahrzeugen man künftig noch in deutsche Städte fahren dürfe, erklärte jetzt DNHK-Geschäftsführer Axel Gerberding. So müssten Spediteure und Handwerker aus den Niederlanden „künftig mit neuer Bürokratie kämpfen“. Auch der Verkehrssprecher der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern, Werner Kühlkamp, teilt die Sorgen von DNHK-Geschäftsführer Gerberding. „Selbst wenn ein Unternehmen für seine Fahrzeuge in einer Stadt eine Ausnahmegenehmigung erhält, wird dies in anderen Städten nicht anerkannt“, ergänzte Kühlkamp. Neben Transport, Handel und Handwerk rechnet die DNHK durch die deutschen Umweltzonen „mit einem enormen Abschreckungseffekt“ für den Tourismus. Kaum einem ausländischen Touristen sei bekannt, wo und wie man an die verschiedenen Umweltplaketten komme und was sie kosteten. Der Imageschaden für den Touristikstandort Deutschland werde hoch sein, „wenn die ersten Strafzettel über 40 Euro an Touristen ausgestellt sind“. Für den DNHK gibt es angesichts des sich abzeichnenden „Regelungs-Chaos“ in den verschiedenen deutschen Städten nur eines: „Die Umsetzung der Umweltzonen muss ausgesetzt werden bis einheitliche Regeln geschaffen sind.“ Es dürfe nicht dazu kommen, „dass Umweltschutz mit sinnlosem Aktionismus verwechselt wird“. (eha)
Umweltzone: Deutsch-Niederländische Handelskammer fürchtet Chaos
In den Niederlanden herrschten „völlige Unkenntnis und Verwirrung“ über die Umweltzonen in Deutschland