Hamburg. Umweltschützer sehen einen Meinungsumschwung der Hafenwirtschaft in der Frage der Elbvertiefung. Die jüngsten Äußerungen aus dem Containerumschlags-Unternehmen Eurogate seien zu begrüßen, teilte das Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ aus BUND, Nabu und WWF am Mittwoch mit. Demnach werde auch die geplante Elbvertiefung nicht für die nächste Generation der Containerschiffe ausreichen.
Der Vorsitzende der Eurogate-Gruppengeschäftsführung, Emanuel Schiffer, hatte am Vortag in Bremen auf die bestehenden Probleme auf der Elbe hingewiesen. Die geplante Elbvertiefung um einen Meter reiche für die großen Containerschiffe nicht aus, um mit mehr Ladung die Elbe befahren zu können. Zwar würden die Ozeanriesen weiterhin Hamburg anlaufen. Wilhelmshaven sei aber dennoch die richtige Antwort auf die fortschreitende Schiffsgrößenentwicklung.
Der Hamburger Hafen stehe seit sechs Jahre beim Containerumschlag auch ohne Elbvertiefung hervorragend da, betonte das Aktionsbündnis. Nun würden erstmals auch Vertreter der maritimen Wirtschaft zu erkennen geben, „dass die natürlichen Restriktionen der Tideelbe nicht durch ständige und ökologisch hochproblematische Eingriffe in den Fluss beseitigt werden können“, hieß es.
Damit entfalle endgültig eine stichhaltige Begründung für die Elbvertiefung. „Eine Hafenkooperation mit einer echten Arbeitsteilung wird immer wichtiger.“ Die Initiative dazu müsse von Hamburg ausgehen. Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen sei in dieser Hinsicht eine vertane Chance. (dpa)