Stuttgart. Die Polizei stößt bei Kontrollen immer häufiger auf kaputte und überfüllte Lastwagen sowie übermüdete Fahrer. Auf den Straßen Baden-Württembergs sei von den rund 187.400 kontrollierten Lastern jeder dritte bemängelt worden, erklärte Innenminister Heribert Rech (CDU) am Donnerstag in Stuttgart bei der Vorstellung einer Bilanz zum Güterverkehr 2009. Dies sei bedenklich. Meistens seien die Fahrer zu lang hinter dem Steuer gesessen. Häufig hätten die Fahrzeuge auch technische Mängel gehabt, etwa poröse Bremsleitungen. In 4609 Fällen seien die Mängel und Verstöße so schwer gewesen, dass die Kontrolle zugleich Endstation für die Fahrer war. Konkurrenzdruck im Güterverkehr sei keine Entschuldigung für die Verstöße und lohne sich finanziell nicht, sagte Rech. Die Höhe der Bußgelder habe sich seit 2007 von 940.000 Euro auf 1,7 Millionen Euro in etwa verdoppelt. "Wir treffen die 'schwarzen Schafe' im Gewerbe an ihrer empfindlichsten Stelle, ihrem Geldbeutel." Die Möglichkeit von Bußgeldbescheiden werde auch künftig "intensiv genutzt". Im vergangenen Jahr gab es weniger Lastwagenunfälle und auch weniger Tote: 115 Menschen kamen bei Laster-Unfällen ums Leben, im Jahr davor waren es 117 gewesen. Ein Grund dafür war, dass wegen der Wirtschaftskrise weniger Lastwagen unterwegs waren. (dpa)
Überfüllte und kaputte Laster Grund zur Besorgnis
Baden-Württemberg: Polizei beanstandet jeden dritten LKW und übermüdete Fahrer / Innenminister Rech: Konkurrenzdruck keine Entschuldigung für Verstöße