Unna. Vier beteiligte Lkw, zwei Schwerverletzte und eine leichtverletzte Person sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls vergangene Woche bei Unna auf der A 1 in Richtung Bremen zwischen dem Autobahnkreuz Dortmund Unna und der Anschlussstelle Kamen-Zentrum. Doch während Polizei und Rettungsdienste damit beschäftigt waren, die Verletzten zu bergen, verlangsamten vor allem Lkw-Fahrer auf der Gegenfahrbahn das Tempo und versuchten, das Geschehen mit Smartphones festzuhalten. So entstand ein gefährlicher Rückstau.
Grund genug für die Polizei, hart durchzugreifen: Sie lichtete rund 50 Gaffer auf der Gegenfahrbahn ab und ermittelte ihre Daten. „Das unverantwortliche Verhalten dieser Verkehrsteilnehmer wird sich für diese in Form von Strafanzeigen wegen der Verletzung gegen den höchstpersönlichen Lebensbereich (§201a) und wegen der verbotenen Nutzung von Smartphones ‚auszahlen‘“, schreibt die Polizei Dortmund. Die betroffenen Fahrer müssen nun mit einem Bußgeld in Höhe von 140 Euro, einem Monat Fahrverbot sowie einem Punkt in Flensburg rechnen.
Der Unfall ereignete sich, nachdem der Fahrer eines Sattelzuges mehrere im Stau stehende Lkw über den mittleren Fahrstreifen überholt hatte. Als er wieder auf den rechten Fahrstreifen einscheren wollte, übersah er dort ein anderes Fahrzeug, das bereits fast zum Stillstand gekommen war. Es entstand Sachschaden in Höhe von 170.000 Euro, zeitweise staute sich der Verkehr auf 20 Kilometer Länge. (sno)