Gütersloh. Wo lässt es sich am besten studieren? Welche Uni oder FH bietet die besten Bedingungen für einen bestimmen Studiengang? U-Multirank, das neue globale Hochschulranking, soll genau solche Fragen beantworten. Und auf Basis der Wünsche des Nutzers die für ihn ideale Hochschule ausfindig machen. Präferenzen können online unter www.umultirank.org in eine Suchmaske eingetragen werden.
Der internationale Hochschulvergleich umfasst Informationen zu mehr als 850 Hochschulen aus 74 Ländern, mehr als 1.000 Fachbereichen und über 5.000 Studiengängen, heißt es in einer Pressemitteilung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Zum Start von U-Multirank sind aus Deutschland 63 Hochschulen, darunter Universitäten und Fachhochschulen, einbezogen worden; 40 davon haben aktiv an den Befragungen teilgenommen und umfangreiche Daten zur Verfügung gestellt.
U-Multirank sei das erste internationale Ranking, das alle Typen von Hochschulen berücksichtige. „U-Multirank wird der Vielfalt der Hochschulen weitaus besser gerecht. Wir beschränken uns nicht nur auf international orientierte Forschungsuniversitäten, sondern beziehen das gesamte Spektrum an Hochschulen ein wie Fachhochschulen, spezialisierte Hochschulen oder auch regional orientierte Hochschulen“, sagt Frank Ziegele von CHE. U-Multirank misst zum einen die Leistungen der Hochschulen, vergleiche sie aber auch auf der Ebene einzelner Fächer: 2014 waren als erste Fächer Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik, Physik und Betriebswirtschaft einbezogen. 2015 werden Psychologie, Informatik und Medizin dazu kommen.
Die Ergebnisse von U-Multirank zeigen, dass auf der einen Seite 95 Prozent der Hochschulen zumindest bei einem Indikator in der Spitzengruppe platziert sind, dass auf der anderen Seite aber auch nur 12 Prozent der Hochschulen über die gesamte Breite sehr gut abschneiden – und mehr als 10 Platzierungen in Gruppe „A“ aufweisen. Diese Diversität der Hochschulen sei noch in keinem anderen internationalen Ranking sichtbar geworden.
U-Multirank unterscheide sich grundlegend von den bisher existierenden globalen Hochschulrankings. Es ist multi-dimensional, das heißt, es vergleicht die Hochschulen in verschiedenen Leistungsbereichen. In U-Multirank wird kein „Gesamtwert“ über einzelne Indikatoren hinweg errechnet und auch nicht die „beste Hochschule“ oder die „besten 100 Hochschulen“ gekürt. „Wir freuen uns, mit U-Multirank eine neue nutzerorientierte und multi-dimensionale Methodik entwickelt zu haben, welche die herkömmlichen simplifizierenden Ranglisten hinter sich lässt. Mit U-Multirank wurde auf eine Reihe von berechtigten Kritikpunkten reagiert, die gegenüber den gängigen internationalen Rankings geäußert wurden“, erläutert Frans van Vught, CHEPS.
U-Multirank erlaubt es den jeweiligen Nutzern, verschiedene Typen von Hochschulen bezüglich der Aspekte zu vergleichen, die sie vorrangig interessieren. Dargestellt wird, wie die Hochschulen in fünf verschiedenen Dimensionen abschneiden, in die 31 Indikatoren einfließen. Dabei werden die Hochschulen bei jedem Indikator fünf Gruppen (von „sehr gut“ bis „schwach“) zugeordnet. Über das personalisierbare Ranking hinaus werden drei vor-definierte Rankings veröffentlicht, die ein spezifisches Hochschulprofil im Hinblick auf spezifische Aspekte vergleichen: bezüglich der Forschungsleistungen, der Interaktion mit der Wirtschaft sowie fachbezogen in der Lehre innerhalb der Betriebswirtschaft.
Das Spektrum der Indikatoren deckt fünf Bereiche ab: Studium und Lehre, Forschung, Wissenstransfer, internationale Orientierung und regionales Engagement. „The European Student Union (ESU) ist überzeugt, dass U-Multitrank ein besonders nützliches Instrument für Studierende aus aller Welt sein wird, da es das erste internationale Ranking ist, das auch den Bereich Studium und Lehre ernst nimmt“, sagt Fernando Galán, Vize-Präsident European Student Union. Studierende und weitere Interessengruppen waren maßgeblich an der Entwicklung von U-Multirank beteiligt.
U-Multirank ist ein unabhängiges Ranking, das mit Finanzierung der EU Kommission von einem internationalen Netzwerk unter der Führung von Frans van Vught vom Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) in den Niederlanden und Professor Frank Ziegele vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung durchgeführt worden ist. Weitere Partner sind das Centre for Science and Technology Studies der Universität Leiden (CWTS), der Verlag Elsevier, die Bertelsmann Stiftung sowie die Software Firma Folge 3. Das Konsortium arbeitet eng mit weiteren nationalen Ranking-Partnern und Organisationen in einer Reihe von Ländern zusammen. (ts)