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TÜV-Verband: Deutschland soll digitaler und nachhaltiger werden

18.12.2024 10:19 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bundestag_Plenarsaal
Im Mittelpunkt der nächsten Legislaturperiode müsse die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stehen, fordert der TÜV-Verband
© Foto: Der Bundestag/Thomas Trutschel/photothek

Eine künftige Bundesregierung müsse die Wettbewerbsfähigkeit stärken und sollte beim Bürokratieabbau private Akteure einbeziehen, schlägt der TÜV-Verband vor.

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Im Vorfeld der Bundestagswahl im kommenden Februar hat der TÜV-Verband sieben Handlungsfelder identifiziert, die von der nächsten Bundesregierung in Angriff genommen werden sollten. „Im Mittelpunkt der nächsten Legislaturperiode muss die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stehen“, betonte dabei Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Der Standort Deutschland muss digitaler, nachhaltiger und schlanker werden.“

Gleichzeitig müsse das Land in die globalen Zukunftsmärkte investieren. Das Potenzial dieser Märkte bezeichnet der Verband als „enorm“ und verweist darauf, dass in wichtigen Zukunftsmärkten wie Umwelt- und Klimatechnologien, Künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit bis 2030 „globale Umsätze in Höhe von mehr als 15 Billionen Euro pro Jahr“ erwartet werden könnten. Doch es brauche klare politische Weichenstellungen, die Planungssicherheit schaffen, Innovation fördern und Vertrauen in neue Technologien stärken, so der TÜV-Verband.

Die sieben Handlungsfelder, die der TÜV-Verband ausgemacht hat:

Nachhaltigkeit

Deutschland habe „das Potenzial, Weltmarktführer bei grünen Technologien zu werden“, so der TÜV-Verband. Dafür müssten Investitionsanreize und steuerliche Erleichterungen geschaffen sowie das Qualitätsversprechen „Made in Germany“ durch Standardisierung und Zertifizierung abgesichert werden. Gleichzeitig fordert der TÜV-Verband die Einrichtung von Kompetenzzentren, die Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft vernetzen, um nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln und skalierbare Technologien voranzutreiben.

Digitalisierung, Cybersicherheit und KI

Deutschland brauche bei der Digitalisierung „einen Ruck, der vom Staat ausgehen muss“. Ein eigenständiges Digitalministerium mit eigenen Kompetenzen sollte die Digitalisierung des öffentlichen Sektors koordinieren. Der TÜV-Verband fordert verbindliche Standards für Cybersicherheit, die Unternehmen und Behörden gleichermaßen schützen. Gleichzeitig gelte es, KI- und digitale Technologien durch Forschung und unabhängige Prüfungen weiterzuentwickeln, um Vertrauen in diese Systeme zu schaffen.

Entbürokratisierung

Anstatt zusätzliche Behörden oder Verwaltungsstrukturen zu schaffen, sollten unabhängige Prüforganisationen stärker bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen eingebunden werden, schlägt der TÜV-Verband vor. Ein solcher Ansatz entlaste staatliche Stellen, senke Kosten und beschleunige Verfahren.

Mobilitätswende

Klimafreundliche und sichere Mobilität sei zunehmend digital. Die gesetzlichen Grundlagen für das autonome Fahren müssten erweitert, ein digitales Fahrzeugregister aufgebaut und ein Treuhändermodell für die Nutzung von Fahrzeugdaten geschaffen werden. Die Antriebswende müsse mit neuen Anreizen gefördert werden. Für die Ermittlung der Batteriegesundheit von E-Fahrzeugen und für das bidirektionale Laden sollen einheitliche Standard geschaffen werden.

Made in Germany

Normen, Standards, Qualitätssicherung und unabhängige Prüfungen sind ein Garant für Wertigkeit „Made in Germany“. Diese weltweit anerkannte Qualitätsinfrastruktur müsse digitalisiert und modernisiert werden.

Produktsicherheit erhöhen

Der Onlinehandel berge „wachsende Risiken für die Produktsicherheit, so der TÜV-Verband, der daher strengere Kontrollen und robuste digitale Produktpässe fordert, um die Konformität und Sicherheit von Produkten zu gewährleisten. Gleichzeitig müssten unabhängige Prüfungen bei der Einfuhr von Produkten aus Drittstaaten gestärkt werden.

Fachkräftemangel

Der TÜV-Verband fordert eine Bildungsoffensive mit Fokus auf digitale Kompetenzen, nachhaltige Technologien und lebenslanges Lernen. Gleichzeitig müssten „Weiterbildungsangebote bedarfsorientiert ausgebaut und attraktiv gestaltet werden, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern“.

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