Paris. Die Coronavirus-Krise könnte auch neue Möglichkeiten für französische Logistiker schaffen. Das sagte kürzlich die frühere Transport-Staatssekretärin, Anne-Marie Idrac, gegenüber „L’Officiel des Transporteurs“. Das Transport- und Logistikgewerbe in Frankreich sei dabei, seinen Platz zu behaupten im Rahmen der neuen branchenorientierten Wirtschaft, wie sie sich derzeit im ganzen Land entwickle. Im gemeinsamen Agieren sieht Idrac für das Gewerbe gute Chancen zur Weiterentwicklung.
Auf die Frage, wie sie die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Versorgungskette einschätze, die jetzige Präsidentin des neuen Verbund France Logistique, erst seien deren Unternehmen von Hafenblockaden betroffen gewesen und jetzt komme die Corona-Krise noch hinzu. Das bedeute zwei massive Beeinträchtigungen des Geschäftsverlaufs innerhalb ganz kurzer Zeit. Für Idrac wirft die aktuelle Krise „viele Fragen“ auf: „zur Globalisierung, zur ‚Ideologie‘ der Null-Bevorratung und „zur Vorherrschaft von China beim weltweiten industriellen Sourcing“.
Bestimmte Phänomene, die schon vorher eingesetzt hätten, würden ihrer Meinung nach durch die neue Krise noch verstärkt, so der Trend zur Re-Lokalisierung und Regionalisierung der Supply-Chain. Auf der Angebotsseite sieht Idrac Engpässe im Kontext zu kurzfristiger Lagerhaltung, bei der Nachfrage mache sich bemerkbar, dass die Aktivitäten überall gebremst würden. Erschwert werde das Ganze noch durch „nicht zu knappe Unregelmäßigkeiten“ auf Seiten der Kunden, wodurch die Logistikkette noch mehr geschwächt werde. (jb/ag)