München. Die VW-Lastwagentochter Traton hat die bisherigen Geschäftsprognosen für das laufende Jahr widerrufen. Wegen der Coronavirus-Krise sei eine gesicherte Abschätzung über die Geschäftsentwicklung für 2020 derzeit nicht möglich, erklärte das Unternehmen am Montag angesichts der Veröffentlichung des Geschäftsberichts in München. Die zu Traton gehörenden Lkw-Hersteller MAN und Scania haben ihre Werke in Europa wegen der Pandemie inzwischen geschlossen.
Das vergangene Jahr lief für Traton noch gut: Das Unternehmen lieferte 206 000 Lastwagen aus. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 26,9 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn um 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Den Löwenanteil des Gewinns erwirtschaftete der schwedische Lkw-Bauer Scania, aber auch MAN steigerte sein Betriebsergebnis und kam auf gut 400 Millionen Euro. Die operative Rendite von Traton stieg auf 7 Prozent.
Traton macht zwei Drittel seines Geschäfts in Europa, wo der Markt schon seit Mitte vergangenen Jahres stark abgekühlt war. Deshalb hatte Traton ohnehin bereits mit einem Umsatzrückgang 2020 gerechnet. MAN plant einen massiven Stellenabbau. Traton-Finanzvorstand Christian Schulz sagte am Montag, in dieser „sehr schwierigen Lage hilft es, dass wir uns auf eine grundsolide Bilanzstruktur stützen können“. Traton verfüge über 1,5 Milliarden Euro Nettoliquidität im Industriegeschäft. (dpa)