Basel/Mannheim. Die Perspektiven im Straßengüterverkehr werden zunehmend besser beurteilt. Das geht aus dem neuesten Ergebnissen des Transportmarkt-Barometers hervor, das jedes Quartal vom Prognos und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhoben wird. Dabei werden 250 Unternehmer der Transport- und verladenden Wirtschaft zu ihrer Prognose (sechs Monate) bezüglich der Mengen- und Preisentwicklung befragt.
Danach ist der Stimmungsindex bezüglich der Mengenentwicklung im Straßengüterverkehr zum dritten Mal in Folge gestiegen. Es gibt für Deutschland und Westeuropa im zweiten Quartal 2015 kaum noch Unternehmer, die mit sinkenden Mengen rechnen. Für den Nahverkehr in Deutschland ist der Anteil der Befragten, die von einer steigenden Nachfrage ausgehen, im zweiten Quartal auf 50,7 Prozent nach 44,1 Prozent im Vorquartal geklettert. Im Fernverkehr stieg dieser Wert von 50,0 auf 52,0 Prozent. Auch für den osteuropäischen Markt zeichnet sich eine Verbesserung ab: 44,8 Prozent der Unternehmen sagen steigende Mengen voraus. Im ersten Quartal 2015 waren es nur 27,2 Prozent gewesen.
Bessere Stimmung in der Binnenschifffahrt, der Luftfracht und bei den Kep-Diensten
Verbessert hat sich der Stimmungsindex im zweiten Quartal auch in der Binnenschifffahrt, bei den Kurier-, Paket- und Expressdiensten (Kep) und in der Luftfracht. Vor allem die Werte für die Kep-Dienste und die Luftfracht befinden sich im deutlich positiven Bereich. So rechnen für den deutschen Kep-Markt 64,4 Prozent (Vorquartal: 50 Prozent) mit einer steigenden Tonnage und nur 2,2 Prozent (5,2 Prozent) mir rückläufigen Mengen. In der Luftfracht mit Nordamerika gehen 60,5 Prozent (56,3 Prozent) von einem höheren Aufkommen aus. 39,5 Prozent prognostizieren keine Veränderung, während niemand mit rückläufigen Mengen rechnet.
Eingetrübt hat sich hingegen die Stimmung im Schienengüterverkehr und Kombinierten Verkehr (KV). So rechnen für Deutschland nur noch 23,2 Prozent der Unternehmen mit steigenden Mengen. Im Vorquartal waren es noch 33,3 Prozent gewesen. Nicht ganz so schlecht ist die Entwicklung im KV, wo für Deutschland mit 39,2 Prozent sogar etwas mehr Teilnehmer mit einer höheren Nachfrage rechnen als im ersten Quartal (35,8 Prozent). Dafür ist allerdings der Anteil derer, die ein sinkendes Volumen vorhersagen, von 1,9 Prozent auf 11,8 Prozent gestiegen.
Mehrzahl rechnet mit konstanten Frachtraten
Bei der Frachtratenentwicklung rechnet die Mehrheit der Unternehmen bei fast allen Verkehrsträgern mit konstanten Preisen. Nur in der Luftfracht überwiegt die Zahl derjenigen, die von steigenden Entgelten ausgehen (zum Beispiel für die Route Nord-Amerika 52,6 Prozent im Vergleich zu 42,1 Prozent, die keine Veränderung erwarten). In der Seefracht ist es je nach Route unterschiedlich: Für Nordamerika gehen 46,7 Prozent der Unternehmen von steigenden Raten aus, 37,8 Prozent erwarten keine Veränderung. Umgekehrtes Bild auf der Asien/Pazifik-Route: Dort stellen sich 40,0 Prozent auf ein höheres Frachtratenniveau ein, während 42,2 Prozent von stabilen Preisen ausgehen. (cd)