Wien. Am Sonntag hat Österreich in neues Parlament gewählt. Bereits im Vorfeld hatte die Verkehrswirtschaft ihre Wünsche an die neue Regierung präsentiert. Gefordert wird, dass junge Menschen schon im Alter von 17 Jahren einen Lkw-Führerschein im Rahmen einer zweijährigen Berufsausbildung bekommen sollen. Der neue Beruf soll „Truck-Operator“ heißen und mit ihm will man dem gravierenden Lkw-Fahrermangel in Österreich begegnen.
Gefordert wird zudem die Schaffung eines Zukunftsfonds für wichtige Infrastrukturvorhaben. An diesem Fonds sollen sich private Investoren beteiligen können und Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich, ist überzeugt: „Dieser Fonds wird vielleicht keine Riesen-Renditen abwerfen, aber solange es internationalen Warenaustausch gibt, sind Infrastrukturinvestitionen sehr sichere Investitionen.“ Es gehe dabei auch darum, nicht chinesischen Firmen das Feld in Europa zu überlassen, wie diese im Hafen Piräus und in andere Infrastrukturprojekte am Balkan finanziell bereits involviert sind.
Beim Mythos „Dieselprivileg“ wird von der Regierung eine Richtigstellung verlangt: Diesel sei in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern nicht billig und in einigen EU-Ländern bekommen Lkw-Halter teilweise die Mineralölsteuer rückvergütet, was in Österreich nicht der Fall ist. Außerdem verlangt werden konkrete Vorschläge zur Reduktion von CO2-Emissionen sowie zur Zukunft des Alpentransitverkehrs durch Österreich.
Aus der Wahl ging die konservative ÖVP als klare Sieger hervor. Die Partei erreichte 38,4 Prozent der Stimmen. Die sozialdemokratische SPÖ kam auf 21,5 Prozent, die rechte FPÖ erreichte 17,3 Prozent. (mf/sno)