Ulm. Ungewöhnlich viel freier Frachtraum und saisonbedingt niedrige Preise: Dieses Bild für das zweite Quartal 2016 zeichnet der aktuelle Transport Market Monitor (TMM), den Transporeon und Capgemini Consulting gemeinsam herausgeben. Demnach sind die europäischen Transportpreise im Zeitraum vom April bis Juni gegenüber dem ersten Quartal des Jahres zwar um 5,3 Prozent gestiegen, liegen allerdings immer noch 8,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die verfügbare Kapazität ging im zweiten Quartal im Vergleich zum Jahresanfang um 20,6 Prozent zurück. Allerdings war der Wert der ersten drei Monate des Jahres ungewöhnlich hoch, so dass noch nie in einem zweiten Jahresquartal mehr Frachtraum verfügbar war seit Beginn der TMM-Aufzeichnungen im Januar 2008. „Die hohen Kapazitäten könnten in Zusammenhang mit dem sinkenden Handelsvolumen in Europa stehen“, sagt Transporeon-Geschäftsführer Peter Förster. Zudem hätten 2016 alle Feiertage des zweiten Quartals im Mai gelegen. Dies könnte einer der Gründe dafür sein, warum im Mai verhältnismäßig wenig, im April und Juni dafür relativ viel Frachtraum zu Verfügung stand, führte er an.
Im vierten Quartal 2015 hatte der Transportpreisindex noch bei 98,2 Punkten gelegen, im Quartal darauf sackte er auf 91,5 Punkte ab. Im zweiten Quartal wurden 96,3 Punkte erreicht. Der Kapazitätsindex lag im zweiten Quartal bei 87,9 Punkten. Im ersten Quartal erreichte er noch 110,7 Punkte, dem höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2014.
Leichte Erholung beim Dieselpreisindex
Auf 68,4 Punkte stieg im zweiten Quartal 2016 der Dieselpreisindex an. Damit zeigte er nach dem ersten Quartal 2016, als er den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebungen aufwies, Anzeichen einer Erholung. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Dieselpreisindex um 15,8 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 sank er um 17,1 Prozent.
Der TMM beruht auf den Daten der Logistikplattform Transporeon (jährliches Transportvolumen: zwei Milliarden Euro) und erfasst hauptsächlich Komplett- und Teilladungen in allen europäischen Ländern und damit Spotmarktpreise. (sno)