Amsterdam. Das deutsche Briefgeschäft bleibt das Sorgenkind beim niederländischen Postdienstleister TNT. Im vierten Quartal hätten hohe Kosten bei TNT Post dem Konzern einen Gewinneinbruch beschert. Einen Rückzug aus Deutschland stellte TNT-Chef Peter Bakker für den Fall in Aussicht, dass Mehrwertsteuer und Mindestlohn auf dem gegenwärtigen Niveau blieben. An der Amsterdamer Börse war die TNT- Aktie am Montag schwächster Wert mit einem Kursverlust von 0,95 Prozent auf 26,98 Euro. Bakker setzt seine Hoffnungen auf eine Klage gegen die Einführung des Mindestlohns für die gesamte Postbranche. Er betrachtet sein Geschäft als Mehrwertdienst, der einen eigenen Mindestlohn erhalten sollte, der deutlich unter dem jüngst in Kraft getretenen liegt. TNT Post zahlt ihren deutschen Mitarbeitern mindestens 7,50 Euro, während der von der Deutschen Post dominierte Arbeitgeberverband mit der Gewerkschaft ver.di einen Mindestlohn von bis zu 9,80 Euro festgelegt hatte. "Wenn wir vor Gericht verlieren und die Mehrwertsteuersituation bleibt, ist ein Abschied aus Deutschland eine Möglichkeit", sagte Bakker. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte im vierten Quartal von 355 auf 253 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente TNT 148 nach 189 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um knapp 9 Prozent auf 3,00 Milliarden Euro. (dpa)
TNT: Kosten in Deutschland drücken Gewinn
Möglichen Rückzug des Unternehmens aus Deutschland erneut in Aussicht gestellt