München. Der Nutzfahrzeughersteller DAF wird künftig seine Telematiklösung als offene Plattform anbieten. Dies kündigte Gregor van der Mark, Koordinator Communication & Sales Support Telematics DAF Trucks, auf dem 1. Telematik-Dialog in München an. Mehr als dreißig Spezialisten namhafter Telematikanbieter trafen sich auf Einladung der VerkehrsRundschau und diskutierten über aktuelle Trends in der Branche.
„Wir wollen ein offenes System als Plattform und hoffen das Drittanbieter mit ihrer Telematiksoftware dafür Lösungen anbieten“, so van der Mark zur Strategie von DAF. Die Niederländer folgen damit dem Beispiel des Konkurrenten Scania, welcher bislang als einziger europäischer LKW-Hersteller auf ein offenes System setzt. Spätestens 2010 mit der neuen LKW-Generation seien Telematiksysteme fester Bestandteil jedes ausgelieferten Trucks, so van der Mark. Dabei würde die Hardware von DAF stammen und ab Werk nur grundlegende Telematikfunktionen vorinstalliert. Der Kunde könne dann selbst entscheiden von welchem Anbieter er das für ihn passende Fleet Management System kaufe.
Bei den deutschen LKW-Herstellern stößt dieser Ansatz bislang auf Ablehnung. „Der Kunde erwartet auch vom Hersteller eine komplette Telematiklösung“, so Ralf Forcher, Geschäftsführer der DaimlerChrysler-Tochter Fleetboard. Auch Bernd Langenbach von MAN Nutzfahrzeuge blieb skeptisch: „Wo MAN draufsteht, muss Qualität drin sein. Diese sehe ich bei vielen Drittanbietern nicht.“ Eine Ansicht die auf viel Widerspruch stieß. Allerdings zeigte sich Langebach offen für Kooperationen mit Anbietern von Nischenlösungen und eine bessere Abstimmung mit anderen LKW-Herstellern. Einen ausführlichen Bericht zum 1. Telematik-Dialog und allen dort besprochenen Themen lesen Sie in der VerkehrsRundschau Ausgabe 20 ab dem 19. Mai. (sb)