Interview: Telematik wird logistischer

Welche Rolle spielen in fünf Jahren die Drittanbieter von Telematiksystemen im Vergleich zu den Systemen der Nutzfahrzeughersteller? Sie werden auch künftig eine wichtige Rolle spielen, aber ihr Marktanteil sinkt von 80 auf 75 Prozent. Sie sorgen als Innovatoren für neue Funktionen im Telematikmarkt und haben ihre Stärken bei maßgeschneiderten Lösungen. Allerdings wird es unter diesen Unternehmen weitere Fusionen und Übernahmen geben, mit denen die großen Anbieter ihre regionale Ausdehnung verbessern und die Anzahl ihrer Systeme in den Flotten erhöhen wollen. Angesichts aufkommender Konkurrenz von Telematiksystemen auf Tablets und Smartphones, welche Zukunft haben festeingebaute Systeme? Unternehmer legen Wert auf möglichst genaue Fahrzeugdaten. Daher werden wegen ihrer Anbindung an den Can-Bus ins Fahrzeug integrierte Systeme auch künftig von Bedeutung sein. Dennoch werden Smartphones und Tablets bei Telematiksystemen künftig eine wichtigere Rolle spielen. Besonders in Transportern und Vans für Liefer- und Verteilerverkehre in Städten wird ihr Anteil zunehmen. Welche neuen Funktionen kommen hinzu? Das ist eine ganze Reihe an Neuerungen, die wir beobachten und die Telematiksysteme über das Telemetrie-Thema hinaus deutlich tiefer mit den Logistikprozessen verzahnen. Zu diesen Innovationen zählen das Bestandsund Lagermanagement, Videoüberwachung, Frachtmanagement, Truck-Sharing-Modelle, Echtzeitinformationen über Parkplätze, Mautabrechnung und weitreichende Analysefunktionen. Dabei werden die Telematikanbieter dazu übergehen, möglichst alle Dienste aus einer Hand anzubieten. Dazu setzen sie vermehrt auf offene Plattformen und integrierte Lösungen.