Interview: "Teil der letzten Meile"

Welchen Stellenwert hat bei Bott das Thema Ladungssicherung?70 Prozent unseres Geschäfts entfällt auf Fahrzeugeinrichtungen für Handwerk und Gewerbe, 30 Prozent auf Betriebseinrichtungen. Unsere Basisausstattung umfasst die klassischen Vorrichtungen für Ladungssicherungsmittel wie Spannstangen und Zurrgurte. Viele unserer Kunden ordern individuelle Fahrzeugeinrichtungen, hier ist die Sicherung der Ladung erst recht ein zentrales Thema. Unsere Einrichtung muss schließlich Crashtests bestehen, bei denen bis zu 20 G auf sie einwirken.Was sind die Basics für einen Transporter?Eine Trennwand zwischen Fahrerkabine und Ladefläche ist schon einmal gesetzlich vorgeschrieben. Vorrichtungen für Zurrmittel, Stangen und Netze an den Seiten, am Boden und am Dach sind ebenfalls dringend anzuraten.Bestellt der Kunde beim Hersteller seiner Wahl die Fahrzeugeinrichtung mit oder wird sie erst nachträglich eingebaut?Sowohl als auch. Wir bauen unsere Einrichtung ausschließlich herstellerzertifiziert ein. Oft gehen die Fahrzeuge daher direkt ab Werk zu uns, wo wir die Ladungssicherungsvorrichtungen oder die Fahrzeugeinrichtungen montieren und der Kunde das Fahrzeug dann von uns in Empfang nimmt.Wer ordert bei Ihnen Basis-Einrichtungen?Kunden aus allen Branchen. Das können Logistiker sein, die Ware von A nach B bringen, oder auch Handwerker, die großes Gerät transportieren müssen. Unsere aufwendigeren Einrichtungen und mobilen Arbeitsplätze sehen Sie natürlich in erste Linie bei Handwerkern oder Servicetechnikern. Dennoch ist es mir sehr wichtig, dass Bott verstärkt auch als Profi für logistische Aufgaben wahrgenommen wird.Nehmen Sie nun also die KEP-Branche gezielter ins Visier?Wir bieten unsere Lösungen allen an, die ihre Ware unterwegs sicher unterbringen müssen. Die in der KEP-Branche verbreiteten Eigentumsverhältnisse machen es Fahrzeugeinrichtern jedoch nicht gerade leicht. Oftmals werden Subunternehmer mit eigenen oder gemieteten Transportern eingesetzt. Für hochwertige Fahrzeugeinrichtung fehlen Subunternehmern zudem oft die Mittel. Wir möchten aber auf jeden Fall Teil der letzten Meile sein. Hier arbeiten wir an lösungsorientierten Ansätzen.Um welche Ideen für die letzte Meile handelt es sich konkret?Wir machen uns viele Gedanken, wie wir uns an Konzepten für die Citylogistik beteiligen können. Dabei muss es nicht zwingend um die Einrichtung von Transportern gehen. Je nachdem, wohin die Reise bei der Last-Mile-Belieferung hingeht, könnten wir uns irgendwann auch beispielsweise mit Containern beschäftigen.Die zentrale Frage für uns lautet: Wie können intelligente, funktionale und sichere Einrichtungskonzepte aussehen, damit die Probleme auf der letzten Meile gelöst werden? Beim Elektro-Lkw spielt beispielsweise das Eigengewicht eine große Rolle. Hier sind wir ganz vorne dabei, da unsere Einrichtung zu den leichtesten in der Branche zählt. Ob unsere innovativen Einrichtungskonzepte am Ende in Elektro-Lkw oder Containern zum Einsatz kommen, wird sich aber noch zeigen - das richtige Rezept gegen die Probleme in der Citylogistik muss bekanntlich erst noch gefunden werden.Wann sind diese Konzepte marktreif?Sie können davon ausgehen, dass wir schon im nächsten Jahr mit ersten Lösungen an die Öffentlichkeit gehen.

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