Frankfurt/Main. Der umstrittene Ausbau des Frankfurter Flughafens hat auch Befürworter. Nach zahlreichen Demonstrationen von Fluglärmgegnern kamen am Donnerstag erstmals Tausende Menschen auf dem Frankfurter Römerberg zusammen, um für die Entwicklung des größten deutschen Flughafens zu demonstrieren. Die Veranstaltung wurde getragen von der Initiative "Ja zu FRA", die von dem Flughafenbetrieber Fraport sowie den Fluggesellschaften Lufthansa und Condor gegründet worden ist. Nach ihren Angaben fanden sich etwa 10.000 Demonstranten ein.
"Es geht darum, denen eine Stimme zu geben, die hinter dem Flughafen stehen", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte zum Auftakt der Veranstaltung. Schulte wies wie Lufthansa-Chef Christoph Franz den Vorwurf zurück, man habe die eigenen Leute zur Teilnahme "verdonnert" oder mit Vorteilen gelockt. "Wer auch immer hier teilnimmt, nimmt freiwillig teil. Das ist keine Arbeitszeit", erklärte Schulte. Zu den Kosten der Veranstaltung, für die umfangreich geworben worden war, machten sie nur die Angabe, dass sie weit unter einer Million Euro lägen. Schulte trug wie viele Demonstranten eine gelbe Vorfeldweste.
Die Unternehmenschefs betonten die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens. "Der Flughafen ist wirklich das Kronjuwel des Rhein-Main-Gebiets" sagte Lufthansa-Chef Franz. Sowohl die Stellung als Exportweltmeister als auch Frankfurt als Standort der Europäischen Zentralbank seien ohne den Flughafen nicht vorstellbar.
Der Flughafen sei zudem die Jobmaschine für ganz Südhessen und der Grund dafür, dass Rhein-Main zu den wohlhabendsten Regionen Europas gehöre. Im internationalen Wettbewerb gelte es, die Stellung des Drehkreuzes zu halten.
Condor-Chef Ralf Teckentrup schilderte die Jobauswirkungen, wenn sein Unternehmen eine neue Maschine in Frankfurt stationiere, Daran hingen bei Condor direkt 100 Jobs und bis zu weitere 200 bei Zulieferern und Dienstleistern. Schulte wiederholte die Zahl, dass allein die neue Landebahn 40.000 Jobs in der Region und insgesamt 100.000 Arbeitsplätze schaffe.
Auch die Ausbaugegner waren bei der Kundgebung vertreten. Sie skandierten vor dem Frankfurter Dom: "Eenemeenemiste, wir brauchen eine Piste! Eenemeenemeck, die Menschen müssen weg!" (dpa)