Am Dienstag, 9. April, fand im Rahmen der Tarifverhandlung Spedition und Logistik in Württemberg/Nordbaden die zweite Tarifrunde statt.
Die Position des AVSL
Laut Arbeitgeberverband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (AVSL) habe man sich plötzlich mit neuen hohen Forderungen wie einer pauschalen Entgelterhöhung um 350 Euro für alle Entgeltgruppen konfrontiert gesehen, die der AVSL entschieden ablehne. Als Begründung wurde die wirtschaftliche Situation der Betriebe und die zurückhaltenden Prognosen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von der Bundesregierung und Wirtschaftsinstituten genannt. Während Verdi zu Beginn der Verhandlungen noch unter anderem 13 Prozent mehr Entgelt für ein Jahr gefordert habe, haben Sie kurz vor Ende der zweiten Tarifrunde ihre Forderung „über den Haufen geworfen“ und nun eine pauschale Entgelterhöhung von bis zu 14,5 Prozent gefordert.
Der AVSL habe nach eigenen Angaben in der ersten Tarifrunde am 13. März eine Entgelterhöhung von 5,3 Prozent angeboten, was einer Reallohnsteigerung von 1,2 Prozent entspreche. In der zweiten Tarifrunde haben die Arbeitgeber ihr Angebot erhöht und 6,8 Prozent angeboten, was Verdi erneut ablehnte.
Dei Forderungen laut Verdi
Laut Mitteilung von Verdi haben sie für den drittgrößten Logistikstandort in Deutschland eine Entgelterhöhung von 13 Prozent und 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat gefordert, sowie die Einführung einer weiteren Stufe bei der Betriebszugehörigkeitszulage für die gewerblichen Beschäftigten.
Der AVSL habe, laut Verdi, bei einer Laufzeit von zwei Jahren eine Erhöhung der Monatsentgelte um 4,5 Prozent zum 1. April 2024 und eine weitere Erhöhung um 2,3 Prozent zum 1. April 2025 angeboten. Eine Erhöhung der Betriebszugehörigkeitszulage si ab dem 1. April 2025 in Aussicht gestellt worden, während die Auszubildendenvergütungen monatlich um 50 Euro pro Ausbildungsjahr erhöht werden sollen.
Andraes Henze, Verdi Landesbezirksfachbereichsleiter und Verhandlungsführer, sagte: „Dieses Angebot lässt den großen Nachholbedarf der Beschäftigten erneut unberücksichtigt und jegliche Wertschätzung vermissen. Ab heute wird es deshalb in Baden-Württemberg punktuell zu Warnstreikmaßnahmen kommen.“ Der AVSL kritisierte diesen Schritt als zusätzliche Belastung der Situation der Unternehmen.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 17. April in Nürtingen statt.