Oegstgeest. Frachtdiebe haben in Europa im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr weniger häufig zugeschlagen. Das geht aus einem Bericht der Transported Asset Protection Association’s (TAPA) hervor. Demnach gab es im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) insgesamt 6463 Diebstähle, die einen Schaden in Höhe von 172 Millionen Euro verursachten.
Lkw, Anhänger und Lieferwägen für die letzte Meile waren 2020 laut TAPA wie schon im Vorjahr mit Abstand die beliebtesten Ziele. Insgesamt 3644 Delikte (56 Prozent) seien hier erfasst worden. Im Vergleich dazu seien nur 212 Straftaten als Diebstahl aus einer Einrichtung gemeldet.
Laut Thorsten Neumann, Präsident und CEO der TAPA EMEA, sei es allerdings schwierig, bei den Zahlen einen aussagekräftigen Vergleich mit den Vorjahren zu ziehen. In der Corona-Zeit seien die Strafverfolgungsbehörden mit dem zusätzlichen Druck konfrontiert gewesen, neue Regierungssperren zu überwachen, was die traditionellen Kanäle für Frachtkriminalitätsdaten stark beeinträchtigt habe.
Deutschland und Großbritannien sind Hotspots
Dem Transportsicherheitsverband zufolge betrafen 74,6 Prozent aller von der TAPA in der EMEA-Region erfassten Vorfälle Frachtdiebstähle in Großbritannien (3100 Fälle) und Deutschland (1727 Fälle). Sechs Länder verzeichneten dreistellige Vorfälle: Russland (307), Niederlande (199), Spanien (178), Italien (121), Südafrika (105) und Dänemark (101).
Besonders beliebt bei den Dieben waren zuletzt Lebensmittel und Getränke (536 Vorfälle) und Tabakwaren (403). Darüber hinaus gab es viele Diebstähle im Bereich Möbel/Haushaltsgeräte (240), Kleidung und Schuhe (213), Kosmetik- und Hygieneartikel (150), Werkzeuge/Baumaterialien (97), Metalle (87) sowie Computer/Laptops (68) und Arzneimittel (67). (ja)