Seoul. Als Folge der kriselnden Schifffahrtsmärkte ist die größte südkoreanische Reederei Hanjin Shipping zahlungsunfähig. Der Insolvenzantrag sei am Mittwoch dem Bezirksgericht in Seoul übergeben worden, teilte eine Sprecherin des mit umgerechnet 4,5 Milliarden Euro verschuldeten Unternehmens mit.
Als Gründe nannte sie akute Zahlungsprobleme und den Beschluss der Banken vom Vortag, der weltweit siebtgrößten Reederei keine weiteren Finanzhilfen mehr einzuräumen. Nun muss das Gericht entscheiden, ob die Tochterfirma der Hanjin-Gruppe, zu der auch die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air gehört, sanierungsfähig ist oder abgewickelt werden muss.
Der starke Rückgang der Charterraten als Folge von Überkapazitäten und eines schwachen Seehandels hatte zu den Problemen von Hanjin beigetragen. Auch Südkoreas Schiffbauindustrie kämpft mittlerweile ums Überleben.
Die Regierung baut jetzt darauf, dass der einheimische Konkurrent Hyundai Merchant Marine wichtige Vermögenwerte von Hanjin übernehmen kann, darunter Schiffe und das Verkaufsnetz im Ausland. Man erwarte, dass der Insolvenzantrag von Hanjin „nur begrenzte Auswirkung auf die Finanzmärkte hat“, teilte die Finanzdienste-Kommission mit. (dpa/ag)