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Studie: Mikro-Depots entlasten Infrastruktur in Innenstädten

20.11.2019 10:15 Uhr
Mikro-Depot
Ein 180 Quadratmeter großes Mikro-Depot soll pro Tag etwa 1400 Pakete mit zwölf Lastenfahrrädern im Umkreis von zwei bis drei Kilometern ausliefern
© Foto: Agiplan GmbH

Dauerstaus, Parkplatzmangel, Belastungen für Mensch und Umwelt – die innerstädtische Infrastruktur ist vielerorts überlastet. Abhilfe können einer aktuellen Studie des Fraunhofer IML und der Agiplan zufolge Mikro-Depots schaffen.

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Dortmund. Eine Studie des Fraunhofer IML und der Agiplan hat gezeigt, dass Mikro-Depots dabei helfen können, die Infrastruktur in Innenstädten zu entlasten. Mikro-Depots sollen allen KEP-Dienstleistern (Kurier-, Express- und Paketdienste) als gemeinsame Logistikbasis dienen. Von dort aus können sie die letzte Meile zum Kunden mit kleinen Lieferfahrzeugen wie Lastenfahrrädern zurücklegen. Das soll Staus vermeiden und eine schnellere Belieferung ermöglichen. Die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in Auftrag gegebene Studie ist am Beispiel der Städte Mönchengladbach, Neuss und Krefeld erfolgt.

Das Konzept der Mikro-Depots

Die Fahrzeuge der Mikro-Depots – also Lastenräder, Kleinstfahrzeuge oder Transporthilfen wie Sackkarren – können den Autoren zufolge die Probleme, die durch hohes Verkehrsaufkommen entstehen, verringern: Zum einen gäbe es weniger Staus durch parkende Fahrzeuge in „zweiter Reihe“, außerdem würden die emissionsfreien Räder oder Sackkarren einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die klassischen Zustellfahrzeuge könnten zwar in der Praxis nicht vollständig ersetzt werden, KEP-Dienstleister könnten ihre Effizienz durch Mikro-Depots allerdings deutlich steigern und Unternehmen so eine Auslieferung am selben Tag ermöglichen.

Den Autoren der Studie zufolge ist ein Mikro-Depot mit 180 Quadratmetern Gebäudefläche in der Lage, pro Tag etwa 1400 Pakete mit zwölf Lastenfahrrädern in einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern auszuliefern. „Diese Immobilie sollte über separierte Lagerflächen für die einzelnen Dienstleister, über Sozialräume und im Bestfall auch über eine Laderampe verfügen. Ein Erfolgsfaktor ist vor allem die verkehrliche Anbindung und die Zugänglichkeit der Umschlagfläche für Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht“, erläutert Studienautor David Rüdiger vom Fraunhofer IML. In allen drei Städten, in denen die Studie erfolgte, seien Immobilien in Innenstadtlagen identifiziert worden, die prinzipiell geeignet sind. Außerdem habe eine Umfrage unter Paketdienstleistern gezeigt, dass ein Interesse an Mikro-Depots grundsätzlich vorhanden sei. Um die ersten Mikro-Depots umzusetzen, müssen nun die Standorte festgelegt, das Betreibermodell und der Mietpreis gestaltet und die KEP-Dienstleister gewonnen werden. (ja)

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