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Studie: Krise in der Schifffahrt geht weiter

12.09.2016 11:31 Uhr
Studie: Krise in der Schifffahrt geht weiter
Übernahmen prägen die internationale Schifffahrt: Zuletzt hatte die deutsche Reederei Hapag-Lloyd den arabischen Konkurrenten UASC übernommen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Christian Charisius

Pleiten, Zusammenschlüsse und Übernahmen prägen nach mehr als sieben Jahren Krise die internationale Schifffahrt. Daran dürfte sich laut Euler Hermes auch so bald nichts ändern.

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Hamburg. Hohe Verluste, steigende Risiken und Insolvenzen werden weiterhin das Bild in der internationalen Schifffahrt bestimmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Branchenanalyse des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes. Zwischen Januar und Mai 2016 seien die Insolvenzen in der Branche im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent gestiegen. Ein Ende der Konsolidierung sei nicht in Sicht. „Die Branche leidet weiterhin an Überkapazitäten, Fracht- und Charterraten sind auf einem Rekordtief bei einem gleichzeitig schwächelnden Welthandel”, erklärte der Chefvolkswirt von Euler Hermes, Ludovic Subran. „Die Containerschifffahrt ist mit ihrer größten Krise konfrontiert.”

Wert des Welthandels schrumpft

Der Wert des Welthandels werde im laufenden Jahr - in US-Dollar gerechnet - um zwei Prozent schrumpfen, nach einem Rückgang um zehn Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig werden noch Riesen-Containerschiffe ausgeliefert, die zu den Boomzeiten der Branche bestellt wurden und die Überkapazitäten vergrößern. „Das ist schon fast ein perfekter Sturm”, sagte Ron van het Hof, der Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Trotz aller Allianzen, Fusionen und Bemühungen um niedrige Kosten würden einige Reedereien erhebliche Verluste schreiben. „Das geht bei einigen an die Substanz, vor allem, wenn über den langen Zeitraum der anhaltenden Krise die Puffer bereits aufgebraucht sind”, sagte Subran.

Zuletzt hatte die deutsche Reederei Hapag-Lloyd den arabischen Konkurrenten UASC übernommen, die koreanische Reederei Hanjin Shipping musste Insolvenz anmelden. Davon sind wiederum auch deutsche Charterreeder betroffen, die ihre Schiffe an Hanjin verchartert haben und nun mit Ausfällen rechnen müssen. Die großen Linienreedereien besitzen in der Regel ungefähr die Hälfte ihrer Flotte selbst und chartern die übrige Kapazität nach Bedarf hinzu. „Viele gecharterte Schiffe gehen auch an die Eigner zurück”, sagte Van het Hof. „Das löst eine regelrechte Kettenreaktion aus und trifft vor allem die kleineren Reeder hart.”

Derzeit würden kaum noch neue Schiffe bestellt. „Das bringt zwar die Werften in Alarmbereitschaft, lässt aber hoffen, dass Kapazitäten und Welthandel in den kommenden Jahren zumindest wieder in den Gleichschritt kommen”, sagte van het Hof. Bis dahin werde der eine oder andere Schiffbruch erleiden. (dpa)

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