Die Bedeutung Chinas für deutsche Exporte könnte in den kommenden Jahren nach einer Studie abnehmen. Der chinesische Markt könnte demnach von deutschen Investoren zunehmend durch Produktion vor Ort bedient werden - mit möglichen Folgen für Jobs in Deutschland. Außerdem gibt es eine zunehmende "Systemrivalität" mit China, wie aus der Studie unter anderem des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) weiter hervorgeht.
In der Bundesregierung gibt es eine Debatte über eine neue China-Strategie. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht im Westen wegen Menschenrechtsverletzungen, des Säbelrasselns gegenüber Taiwan und des forscheren außenpolitischen Auftretens in der Kritik.
China sei im vergangenen Jahrzehnt als Investitions- und Produktionsstandort für deutsche Unternehmen zwar deutlich wichtiger geworden, heißt es in der Studie. Es gebe aber keine volkswirtschaftliche Abhängigkeit von Direktinvestitionen in China.
Aus Investitionen deutscher Unternehmen in China flossen laut der Analyse zwischen 2017 und 2021 jährlich Gewinne in Höhe von sieben bis elf Milliarden Euro nach Deutschland zurück. China spiele damit im Vergleich zur EU für die deutsche Wirtschaft weiterhin eine untergeordnete Rolle. Die Gewinnrückflüsse aus China erzeugten in gesamtwirtschaftlicher Sicht keine kritische Abhängigkeit.
China bleibe ein wichtiger Investitionsstandort für deutsche Firmen - allerdings hätten sich die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen unter Präsident Xi Jinping stark verändert.