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Straßenbauexperte: Sanierung vor Neubau

24.01.2012 14:05 Uhr
Zu wenig Geld für Sanierung: Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand

Die meisten Straßen in Deutschland sind in die Jahre gekommen: Doch statt sie grundlegend zu sanieren wird oft nur geflickt

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Karlsruhe. Ein Umdenken im Straßenbau hat der Karlsruher Verkehrsexperte Ralf Roos angemahnt. Statt in Neubau müsse verstärkt in die Sanierung investiert werden, sagte der Leiter des Instituts für Straßenwesen der „Deutschen Presseagentur" in Karlsruhe. „Viele Straßen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und in einem schlechten Zustand." Regen und Frost könnten ihr Zerstörungswerk oft ungehindert fortsetzen.

Vor allem nach der Wiedervereinigung habe die Politik den Schwerpunkt auf dem Bau neuer Straßen gelegt. „Jetzt ist es an der Zeit, die Prioritäten zu verlagern", forderte Roos. Die Ankündigung der grün-roten Landesregierung vor wenigen Wochen, verstärkt auf die Sanierung zu setzen, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Er müsse jetzt auch konsequent gegangen werden. Vor allem Kommunalpolitiker setzten jedoch lieber auf Neubau als auf Sanierung.

Als großes Problem nannte der Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dass in den vergangenen Jahrzehnten viele Straßen nur notdürftig und nicht fachgerecht geflickt worden seien. „Da wird Kaltasphalt im Schnelldurchgang in Schlaglöcher gestopft. Das hält ein paar Wochen, und dann kann man die Plomben aus dem Straßengraben fischen." Eine ordnungsgemäße Reparatur mit Säubern, Auffräsen und Anheizen der Schlaglochränder bedeute größeren Aufwand und koste mehr Geld.

Nach Einschätzung von Roos muss eine Straße alle 12 bis 15 Jahre neu versiegelt werden. Das bedeutet, dass die Deckschicht von vier Zentimeter Dicke ersetzt wird. Spätestens nach 40 bis 50 Jahren steht eine grundlegende Erneuerung an. „Hinzu kommt, dass die meisten Straßen aus den 1960er und 1970er Jahren gar nicht für die aktuelle Verkehrsbelastung ausgelegt sind."

Die Anforderungen an neue Straßen seien ungleich höher. „Die Belastung durch LKW, insbesondere durch die neuen Supersinglereifen, hat sich enorm erhöht", erläuterte Roos. „Außerdem müssen sich die Straßenbauer auch auf die Klimaerwärmung einstellen: Wenn wir 40 Grad im Sommer bekommen, kann das zu starken Verformungen führen." (dpa) 

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KOMMENTARE


juergen diercks

25.01.2012 - 15:01 Uhr

Mit der Deckschicht der Strassen ist es wie mit dem Hausdach. Wird es nicht beizeiten erneuert, verfaellt irgendwann das ganze Haus und vorher verliert es seinen Wert. Auf jeden Fall wird der neuaufbau 4 mal teurer als der laufende Unterhalt. Aber diese Erkenntnis jedes schwaebischen Haeuslebauers geht Leuten ab, die nur den Jahreshaushaltsplan und maximal die 4 jaehrige Legislaturperiode im Auge haben und spaetestens nach 8 Dienstjahren schon eine auskoemmliche Rente von denen beziehen koennen, denen sie den Schlaglochscherbenhaufen hinterlassen.Wir alle sind schuld daran, denn wir lassen uns immer wieder von den Kurzfrist- effekten blumiger Wahlkampfparolen verfuehren, die Stimme den Kurzsichetigen zu geben statt denen, die Langfristplaene vorlegen.Wir sind alle Programm-Zapper und Schnaeppchenjaeger(Wahlgeschenke) und sollten uns nicht beklagen, wenn die Chaise rumpelt.


Politiker

25.01.2012 - 15:49 Uhr

Was ist billiger: Eine richtige Reparatur oder Aufstellung von Verkehrsschilder (Gefahrenstelle, Max. 30 km/h usw.). Unsere Politiker finden das Letztere reicht vollkommen.


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