Hamburg. Die Handelskammer Hamburg hat Bund und Länder mit Blick auf das Jahr 2030 aufgefordert, sich mit größerer Priorität auf die Beseitigung von Engpässen auf den Hauptverkehrskorridoren zu konzentrieren. „Die Planung und Finanzierung von Bundesverkehrswegen nach der sogenannten „Länderquote" – also nach dem Gießkannenprinzip – ist kein Zukunftsmodell mehr", sagte Michael Behrendt, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „Hamburg 2030 – Nachhaltige Infrastruktur schaffen". Ortsumgehungen füllten derzeit die einschlägigen Infrastrukturprogramme des Bundes, sie seien aber nicht geeignet, die großen verkehrlichen Herausforderungen in Deutschland zu lösen.
Die nationale Bedeutung des größten deutschen Seehafens müsse sich bei Planung, Finanzierung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten in einer entsprechenden Prioritätensetzung widerspiegeln, so Behrendt. Dies erfordere Kraft und Mut der Länder und des Bundes sowie einen überparteilichen Konsens. „Am Ende geht es um ein Verkehrsnetz, das den Bedürfnissen des Wirtschaftsstandortes, den Bedürfnissen der Gesellschaft und unserer Verantwortung für die Umwelt entspricht", erläuterte Behrendt. (jko)
juergen diercks