München. Stau auf dem Hinweg, Stau auf dem Rückweg: Pendler in großen deutschen Städten leiden unter dem dichten Verkehr. Am schlimmsten trifft es sie einer Studie zufolge in München. Wer dort mit dem Auto zum Job fährt, verlor vergangenes Jahr 87 Stunden, wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse des Verkehrsdatenanbieters Inrix hervorgeht. Ausgerechnet in der Stadt, die künftig die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) ausrichtet, kosten Stau und zähflüssiger Verkehr die Pendler also mehr als dreieinhalb Tage pro Jahr. Dahinter folgen Berlin mit 66 Stunden und Düsseldorf mit 50 Stunden. Der Zeitverlust wurde jeweils im Vergleich zur Fahrtdauer bei freier Straße ermittelt.
Im Durchschnitt ergab sich laut Inrix ein Zeitverlust von 46 Stunden für die Pendler in den 74 untersuchten deutschen Städten. Weitere stark betroffene Orte in Deutschland sind unter anderem Hamburg mit 48 Stunden Zeitverlust, Stuttgart und Nürnberg mit je 42, Köln mit 41, Hannover mit 40 sowie Bremen mit 37 und Frankfurt am Main mit 36 Stunden.
Die aktuellen Staudaten weichen nach einer Umstellung der Methodik teilweise massiv von denen ab, die Inrix noch vergangenes Jahr gemeldet hatte. Nachdem jetzt auch viel befahrene Pendlerstrecken zu Zielen außerhalb der Stadtzentren herangezogen werden, sinken die Zeiten beispielsweise für Berlin um mehr als die Hälfte. Die alte Methodik ergab dort 154 Stunden für 2018, für 2019 wurden jetzt nach dem neuen System nur noch 66 Stunden ermittelt. (dpa/ag)