Warschau. Vor der deutsch-polnischen Grenze auf der Autobahn A 12 ist es am Wochenende zu kilometerlangen Staus gekommen. Laut Brandenburger Polizeipräsidium waren es am Samstag zeitweise sogar mehr als 30 Kilometer. Grund dafür sind die seit einer Woche wieder eingeführten Kontrollen des polnischen Grenzschutzes. Wegen des gerade abgelaufenen NATO-Gipfels in Warschau und des katholischen Weltjugendtages vom 26.-31. Juli in Krakau, zu dem auch Papst Franziskus erwartet wird, sollen die Kontrollen an allen Grenzen noch bis zum 2. August aufrechterhalten werden.
Zoll- und Polizeibeamte halten stichprobenartig Fahrzeuge an. In der ersten Woche nach der Einführung der Kontrollen hatte es zunächst keine größeren Beeinträchtigungen gegeben. In den ersten Tagen wurden nach offiziellen polnischen Angaben nur 16 Personen die Einreise nach Polen untersagt. Selbst an den ukrainisch-polnischen, russisch-polnischen und weißrussisch-polnischen Ostgrenzen blieben große Probleme bei Wartezeiten von null bis zwei Stunden zunächst aus, am ukrainisch-polnischen Dorohusk mussten Lkw-Fahrer Anfang dieser Woche allerdings sogar mit 16 Stunden rechnen.
Das Innenministerium versicherte, es werde alles dafür getan, die Kontrollen sehr zügig und effektiv zu gestalten. Die polnische Transportbranche beklagte sich dennoch über Schwierigkeiten. Durch die Kontrollen gerate das Zeit-Harmonogramm der Lkw-Fahrer durcheinander, was negative Folgen für die Einhaltung der Liefertermine habe. In der Woche wird auch für die deutsch-polnische Grenze wieder mit einer Normalisierung gerechnet. (mk)