Standklimaanlage

StandklimaanlageGut geruht fährt besserMit der neuen Standklimaanlage Cool Top Vario bietet Webasto eine relativ preiswerte und nach dem ersten Test der VR recht wirkungsvolle Möglichkeit, die Kabine kühl zu halten. Manche Klage über schwache Standheizungen gerät bei frühlingshaften Temperaturen in Vergessenheit. Und die umgekehrte Frage stellt sich viel dringlicher, auch weil Standklima längst kein Standard ist: Wie soll man an heißen Tagen/Nächten Schlaf finden? Eine gute und relativ günstige Antwort meint jetzt Webasto gefunden zu haben. Mit Vorstellung der elektrisch betriebenen „Cool Top Vario“ schickt der Stockdorfer Thermospezialist die verdunsterbetriebene „Nite Cool“ in Rente. Und macht ein Angebot, falls der Chef einem nicht den Luxus einer werksinstallierten, fast doppelt so teuren Standklimaanlage gönnt. Die Webasto Accusphere hat natürlich mehr Power in ihrem Kältemedium, wird aber nur in homöopathischen Dosen geordert. Bei der Cool Top Vario könnte das anders sein. Mit etwa 1600 Euro ist der Aufpreis moderat. Die Nachrüstung in die Öffnung der Dachluke war beim ersten Test des Geräts binnen zwei Stunden passiert. Und dann könnten hitzefreie Nächte real werden. Auf höchster Gebläsestufe 6 macht die Cool Top Vario zwar ganz schön Radau. Aber „Vollgas“ benötigt man nur, um die Kabine herunterzukühlen. Bei 25 Grad Außentemperatur sollte Stufe zwei genügen, in der der Lüfter im Dachmodul allenfalls leise säuselt. Wer es mag, kann die Ausströmer auf „Spot“ stellen. Deutlich gesünder – und raffinierter – ist aber die von Entwicklungspartner Behr patentierte Stellung „Komfort“, bei der die gekühlte Luft dann kaum verortbar und gleichmäßig aus den Düsen der wartungsfreien Anlage diffundiert. „Diese Technik kommt sonst nur bei Luxuslimousinen zum Einsatz“, schwärmt Webasto-Vertriebschef Bernd Jörg. Bis zu zehn Stunden kühle LuftAcht bis zehn Stunden soll – je nach Alter der Bordbatterie – kühle, umgewälzte Luft zur Verfügung stehen. Eine Notabschaltung sichert ab, sollte die Batteriespannung zu niedrig werden und ein Start des Fahrzeugs gefährdet sein. Der Betrieb sei bis 45 Grad Außentemperatur erprobt, versichert der Hersteller. Und führt als weitere Vorteile gegenüber der alten, leistungsschwächeren Verdunster-Version, die man daher nur als „Kühlanlage“ bezeichnet, die unabhängige Funktion bei jeder Witterung ins Feld. Ob es außen also 22 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit hat oder 30 Grad und trocken ist, spielt für die Cool Top keine Rolle. Die 20 Willi-Betz-Fahrer, die das Gerät in der Praxis testeten, sollen schon mal sehr zufrieden gewesen sein. Die Chefs auch, weil sich der Spritverbrauch durch den nicht gerade aerodynamischen Kasten am Dach lediglich um 0,1 bis 0,15 l/100 km verschlechtert haben soll. Bei niedrigeren Kabinenvarianten passt eventuell ein Spoiler darüber und tilgt diesen Nachteil. ❙❚■ Johannes ReichelPrima Klima: Simple Bedienung, wartungsfreiDie Anbringung in der Dachlukenöffnung hat Vorteile, verschlechtert aber die AerodynamikLiebe Chefs, das ist kein Luxus!Gesunder Schlaf ist Voraussetzung für einen guten Job. Wer mal in einer sommerlich aufgeheizten Kabine „sauniert“ hat, weiß, wie gerädert man danach ist. Standklima sollte Standard sein wie Standheizungen. Solange das gesetzlich nicht so ist, sollten Chefs das ihren Fahrern gönnen. Es geht nicht um lässlichen Luxus, sondern um menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Abgesehen davon, dass jeder von unausgeruhten Fahrern verursachte Unfall viel teurer kommt. Und ein konzentrierter Fahrer ja auch Sprit spart.Kontakt: johannes.reichel@springer.comJohannes Reichel VR-RedakteurKommentar

Kraftfahrt-Bundesamt: Deutlich mehr Elektroautos zugelassen

Logistik: Nagel-Group setzt auf Software der Logistikbude

Deutsche Post: Pakete und Briefe bleiben wegen Warnstreik liegen

Automobillogistik: Neue RoRo-Verbindung nach Norwegen

Alternative Kraftstoffe: UTA Edenred baut HVO100-Netz europaweit aus

Alle Schlagzeilen

Standklimaanlage

MEISTGELESEN

CargoBeamer nimmt neue Schienenverbindung für Sattelauflieger auf

20 Jahre Lkw-Maut: Finanzierung und Steuerung des Güterverkehrs

Cannabis, Tempolimit und Co: Der 63. Verkehrsgerichtstag in Goslar

WEITERLESEN

NEWSLETTER