Wien. Die Stadt Wien will mit einer Million Euro die Ausrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten unterstützen und sich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien für eine rasche Umrüstung einsetzen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es eine österreichweite Regelung als Finanzierung für die Umrüstung bereits auf den Straßen im Einsatz befindlicher Lkw gibt. In Wien sind nach Angaben der Wirtschaftskammer derzeit rund 8000 Lkw über 3,5 Tonnen angemeldet, davon 3000 Lkw über 12,5 Tonnen.
Auch das österreichische Transportgewerbe unterstützt die Pläne von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), der Lkw künftig verpflichtend mit Abbiegeassistenten ausstatten will, wobei die Details eines solchen Vorhabens noch offen sind. Hofer hat daher für Dienstag, den 19. Februar, zu einem Lkw-Sicherheitsgipfel eingeladen, bei dem das Thema diskutiert werden soll.
Eine Frage sind die Kosten des Systems. Die Transportunternehmen wollen die Kosten von 1500 bis 3000 Euro pro Lkw für die Umrüstung nicht allein tragen und fordern eine öffentliche Förderung, sagte Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien.
Wien steht für PR-Gag nicht zur Verfügung
Man sei bereit, dem Bund unter die Arme greifen und sage auch eine finanzielle Unterstützung zu, allerdings „unter der Bedingung dass Verkehrsminister Hofer eine bundesweite Förderung umsetzt. Für einen PR-Gag namens Sicherheitsgipfel stehen wir jedoch nicht zur Verfügung. Wir erwarten konkrete Ergebnisse“, erklärte Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
„Die tragischen Unfälle in der letzten Zeit haben gezeigt, dass es hier einen akuten Handlungsbedarf gibt“, fügte Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien hinzu. „Wir als Unternehmerinnen und Unternehmer haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die über rein wirtschaftliches Denken hinausgeht. Diese Verantwortung nehmen wir wahr. Ich danke hier auch Transport-Obmann Davor Sertic für seine Initiative“, sagte Ruck abschließend. (mf/tb)