Rendsburg. Die 17111 Transit Transport & Logistik GmbH & Co. KG aus dem schleswig-holsteinischen Osterrönfeld bei Rendsburg ist durch ein Management-Buy-out saniert. Zwei Führungskräfte wollen zum 1. November 2019 das Speditionsunternehmen übernehmen und als 17111 Logistik GmbH ohne Unterbrechungen im Geschäftsbetriebs fortführen, teilte dessen Sprecher jetzt mit. Zum Kaufpreis machte er keine Angaben. Die 103 Arbeitsplätze am Standort sollen erhalten bleiben.
Als geschäftsführende Gesellschafter fungieren demnach künftig Imke Ahrens, zuständig für den kaufmännischen Bereich und den Vertrieb, und Jens Fuchs, der für das operative Geschäft und die Logistik verantwortlich zeichnet. Möglich ist der Neustart laut dem Führungsduo durch umfangreiche Restrukturierungs-Maßnahmen mit konsequentem Kostenmanagement, einer Konsolidierung der Kundenstruktur und der Optimierung von Prozessen und Abläufen.
Der Dienstleister für die Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik hatte im November 2018 eine Sanierung in Eigenverwaltung beantragt; zum 1. Februar 2019 eröffnete das zuständige Amtsgericht das entsprechende Insolvenzverfahren. „Wir haben die Möglichkeiten der Insolvenzordnung konsequent genutzt, das 1947 gegründete Unternehmen bilanziell wie operativ zukunftsfähig aufzustellen“, erläuterte Rechtsanwalt Ole Brauer, seither Sanierungsgeschäftsführer bei 17111.
Neue geschäftsführende Gesellschafter sind Imke Ahrens und Jens Fuchs
„Die erfolgreiche Betriebsfortführung und die anschließende Sanierung durch einen Management-Buy-out waren sehr erfreulich“, sagte der Sachwalter Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte. Ermöglicht worden sei diese gute Lösung nicht zuletzt durch die beharrliche Arbeit der eigenverwaltenden Geschäftsführung sowie durch das hohe persönliche Engagement der neuen geschäftsführenden Gesellschafter Imke Ahrens und Jens Fuchs.
Wichtig sei zudem die große Loyalität und Unterstützung der Belegschaft sowie der Kunden und Netzwerkpartner gewesen, so Gittermann. „Besonders zielführend war außerdem die konstruktive Mitwirkung und ständige Anspielbarkeit des Gläubigerausschusses“, ergänzt Gittermann. Zu den Verbindlichkeiten und Gläubigern wollte das Unternehmen während der Sanierung nicht sagen. Die Spedition 17111 erwirtschaftet nach eigenen Angaben ein Jahresumsatz von etwa 40 Millionen Euro.
Für die Zukunft hat sich die neue Geschäftsführung viel vorgenommen: Der Qualitäts- und Servicegedanke soll noch weiter in den Vordergrund rücken. Darüber hinaus stehen demnach Investitionen in innovative Software-Lösungen und in nachhaltige Transport-Technologien auf der Agenda. Die Lager- und Kontraktlogistik wollen die Ahrens und Fuchs intensiver vermarkten sowie Abläufe und Auslastung weiter optimieren. (ag)