Leipzig. Die Deutsche Post tritt beim Personal auf die Kostenbremse und will die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten verlängern. Diese solle von 38,5 Wochenstunden ohne Lohnausgleich auf 40 Stunden steigen, sagte der Vertriebschef Brief, Christian Stiefelhagen, am Mittwoch nach einem Besuch des Briefzentrums Leipzig. „Das wollen wir der Gewerkschaft vorschlagen.“ Komme es nicht zu einer Einigung, dürfe es keine Tabus geben, auch nicht im Blick auf Stellenabbau. Der Tarifvertrag, der die Wochenarbeitszeit festschreibt, endet laut Stiefelhagen Ende 2009. Bei der Deutschen Post im Unternehmensbereich Brief arbeiten 190.000 Beschäftigte. Der Manager begründete die geplanten Maßnahmen mit jährlichen Kostensteigerungen von 250 Millionen Euro. 70 Prozent seien Personalkosten. Zugleich gingen Umsatz und Gewinn zurück, ein Trend der auch in den kommenden Jahren anhalten werde. „In vier Jahren haben wir kein Geld mehr in der Kasse.“ Es gelte, frühzeitig und „schonend“ gegenzusteuern. Derzeit ist die Führungsetage landauf, landab unterwegs, um mit den Beschäftigten über die Situation zu sprechen und für Verständnis für die geplanten Einschnitte zu werben. Die Deutsche Post habe auf dem inzwischen freigegebenen deutschen Briefmarkt einen Anteil von 89 Prozent und wolle Primus bleiben. „Wir müssen innovativ sein und neue Umsatzquellen generieren“, sagte Stiefelhagen. In der Pilotphase sei derzeit der Internet-Brief, der höchste Sicherheit bieten solle. „Wir wollen die Eigenschaft des zugeklebten Briefes ins Internet bringen“, sagte er. Unternehmen könnten so sicher mit ihren Partnern über das Internet kommunizieren. (dpa)
Sparmaßnahme: Post-Beschäftigte sollen länger arbeiten

Wochenarbeitszeit soll von 38,5 auf 40 Wochenstunden erhöht werden / Kein Lohnausgleich / Vertriebschef droht mit Stellenabbau