Paris. Die unter SNCF Logistics zusammengefassten Bahnfracht-, Straßengütertransport- und Logistikaktivitäten der französischen Staatsbahn SNCF haben im vergangenen Jahr bald ein Drittel zum Gesamtumsatz des Unternehmens beigetragen. Erreicht wurden 9,251 Milliarden Euro (mit Einbeziehung der US-Neuerwerbung OHL 10,3 Milliarden), was einem Anstieg um 2,3 Prozent entsprach. Dies sind knapp 3 Milliarden Euro mehr als vor 7 Jahren, als die Bahn im Gütertransport noch hohe Verluste einfuhr. Seither hat sich das Blatt von Jahr zu Jahr durch Restrukturierungen zum Besseren gewendet. Die operative Marge für 2015 betrug 295 Millionen Euro.
Das Jahresergebnis ist jedoch stark beeinträchtigt durch das Bußgeld in Höhe von 196 Millionen Euro, das die Pariser Wettbewerbsbehörde wegen Preisabsprachen im Stückguttransport gegen die Tochter Geodis verhängt hat. Zwar hat die Bahn dagegen Einspruch erhoben, dieser hat aber keine aufschiebende Wirkung. Ohne das Bußgeld hätte die Marge einen Anstieg um 13,9 Prozent auf 491 Millionen Euro gegenüber 431 Millionen im Vorjahr erzielt und das Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz wäre bei mehr als 5 Prozent gelegen (Vorjahr: 4,8 Prozent). Zu den positiven Ergebnissen des letzten Geschäftsjahrs zählt die Staatsbahn auch die folgenden: Geodis konnte im Geschäftsbereich ‚Freight Forwarding‘ den Umsatz um 18 Millionen Euro steigern und kam insgesamt auf rund 7 Milliarden Euro.
Im Schienen- und Multimodaltransport, zusammengefasst unter dem Signum TFMM, ergab sich ein Umsatzzuwachs um 49 Millionen Euro. Bei der Vorlage der Jahreszahlen für 2015 hoben SNCF-Chef Guillaume Pepy und der für den Bereich zuständige Mathias Emmerich vor allem die im Bahnfracht und Intermodalsektor inzwischen erfolgten Sanierungserfolge hervor. Erstmals seit 8 Jahren sei die Transportmenge auch wieder gestiegen, und zwar um 3,4 Prozent respektive 3 Prozent beim Bahnfrachtdienstleister Fret SNCF.
Das TFMM-Defizit ist weiter gesunken. Verzeichnet wurde zum Jahresende eine operative Marge von – 46 Millionen Euro. „Vier Fünftel des Weges, den wir gehen mussten, haben wir schon hinter uns gelegt“, erklärte Pepy zu den jüngsten Zahlen. So seien die von SNCF Fret eingefahrenen Verluste seit 2010 deutlich verringert worden; sie lagen jetzt mit 86 Millionen klar unterhalb der 100-Millionen-Marke und waren vor 6 Jahren noch mit 380 Millionen Euro ausgewiesen worden. ( jb)