Berlin. Die unangekündigten Kontrollen bei Luftfrachtunternehmen gehen weiter. Nach den vereitelten Anschlägen mit Luftfrachtbomben hat das Luftfahrt-Bundesamt erneut rund 70 sogenannte Bekannte Versender und Reglementierte Beauftragte überprüft. Dabei wurden drei Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen der Status des Bekannten Versender wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel entzogen. Besonders im Bereich der Zugangskontrolle wurden Mängel festgestellt, teilte das Bundesverkehrsministerium heute mit. Bei den drei betroffenen Unternehmen handelt es sich nach Angaben des Ministeriums um kleinere Betriebe aus Industrie und Handel. Schwerpunkte der Stichproben-Kontrollen des Luftfahrt-Bundesamtes waren Zugangstests an Betriebsstätten und die Überwachung der Einhaltung der Sicherheitsanforderungen.
Zudem wurde drei Unternehmen aus Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen die Neuzulassung als Reglementierte Beauftragter aufgrund schwerwiegender Mängel nicht erteilt. Bei rund 20 Unternehmen wurden im Zuge der Kontrollen leichtere Mängel festgestellt, insbesondere fehlende Schulungsnachweise des Sicherheitspersonals oder fehlerhafte Frachtpapiere. Den Unternehmen wurden strenge Auflagen auferlegt und weitere Kontrollen angeordnet. Betroffen waren Unternehmen aus Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Generell gelte, dass Unternehmen aus dem Luftfrachtumfeld „immer mit Kontrollen rechnen müssen", sagte ein Ministeriumssprecher.
„Wir wollen die Sicherheit der Lieferkette weiter verbessern – gemeinsam mit den Unternehmen", betonte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Deutschland müsse bei der Luftfrachtsicherheit hohe Standards gewährleisten. „Deshalb haben wir in den vergangenen Wochen unsere Kontrollen verstärkt. Mit unangemeldeten Besuchen wollen wir Schwachstellen aufspüren und umgehend beseitigen", sagte Ramsauer. (sb)