Sicherheit statt Neuheit

Die neue Generation des Notbremssystems (EBA) von MAN kombiniert die Informationen aus Radarsensor und Kamera. Vorausfahrende Fahrzeuge und stehende Hindernisse können schneller und mit höherer Sicherheit identifiziert werden. Dadurch gewinnt das System Zeit, um bei Bedarf früher eine Notbremsung auszulösen. Das Fahrzeug kann dadurch im Notfall mehr Geschwindigkeit abbauen und wertvolle Meter früher zum Stehen kommen. Gleichzeitig werden EBA sowie der neue Spurhalteassistent zur Serienausstattung. EBA reagiert auf ein erkanntes Objekt und eine ausbleibende Reaktion des Fahrers zeitlich abgestuft. Im entsprechenden Moment werden bereits die Bremsleitungen vorbefüllt, um das Ansprechverhalten zu verkürzen. EBA nimmt zusätzlich das Motordrehmoment zurück. Reagiert der Fahrer nicht, leitet EBA eine Notbremsung ein. Das neue Lane Guard System (LGS) verfügt über die neueste Kameratechnologie. Dies ermöglicht eine höhere Präzision der Spurerkennung und ein Minimum an unberechtigten Warnungen. LGS überwacht ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h die Fahrzeugposition in Bezug auf die Fahrspur und warnt den Fahrer, wenn er die Fahrbahnmarkierung unbeabsichtigt überfährt. Das neue System erkennt selbstständig, wenn sich die Fahrspurbedingungen ändern. Das neue LGS berücksichtigt auch, dass viele Fahrer von Nutzfahrzeugen gerne sicherheitsorientiert an der Außenseite der Fahrspur fahren. Seit dem Modelljahr 2015 bietet MAN den TGX als "EfficientLine 2" an. Der bündelt noch konsequenter kraftstoffreduzierende Maßnahmen und Technologien. Dazu gehören unter anderem der vorausschauende Tempomat "EfficientCruise", der laut Hersteller bis zu sechs Prozent Kraftstoff spart. Der D26-Motor verfügt jetzt über eine Drehmomenterhöhung von 200 Newtonmetern im höchsten Gang, was die Verwendung besonders langer Achsübersetzungen möglich macht. Die neue Funktion Speed Shifting schaltet schneller zwischen den Gängen 10, 11 und 12 und reduziert in Steigungen die Zugkraftunterbrechungen. Sonnenblende oder Luftdruckhörner entfallen, die Einstellung des Geschwindigkeitsbegrenzers erfolgt auf 85 km/h. Darüber hinaus kommen Leichtlauf-Reifen zum Einsatz. Das Paket ist für zwei- und dreiachsige TGX Solofahrzeuge und Zugmaschinen bestellbar sowie für das Topmodell mit D38-Motor. Für Fans der Marke liefert MAN den TGX D38 "100 Years Edition". Das Flaggschiff mit 520 oder 560 PS verfügt über hochglanzpolierte Front- und Seitenbügel aus Edelstahl mit integrierter LED-Akzentbeleuchtung, Dura Bright EVO Alufelgen, eine Dachbrücke mit vier Halogen-Fernscheinwerfern sowie Trittstufen in Edelstahl. Zwei flammende Löwen, die sich großflächig über Türen und Seiten spannen, dominieren das Exterieur. Lackiert wird der "Über-Löwe" in Stone Grey, Red, Steel Blue oder Crystal White. Innen gibt es unter anderem ein Infotainment-Paket mit Soundsystem, Navi, USB-Eingang sowie Infrarot-Fernbedienung und Bluetooth-Freisprechanlage. Lkw bis 12 Tonnen Der TGL bedient das Gewichtssegment von 7,49 bis 11,99 Tonnen. Leichtgewicht im Programm ist die Version mit dem 220-PS-Vierzylinder. Die größeren Sechszylinder sind für den Hängerbetrieb sinnvoller. Die Vierzylinder kann man mit automatisiertem Sechsganggetriebe Tipmatic "Lite" kombinieren, das sich mit einer "EasyStart" genannten Funktion koppeln lässt und das Zurückrollen beim Anfahren verhindert. In der Serie schaltet der Fahrer den kleinen MAN mit einem Fünfganggetriebe. Auf Wunsch gibt's auch für den 150-PS-TGL ein enger gestuftes Sechsganggetriebe. Mit langer LX-Hochdachkabine und Schlafliege wird der TGL fernreisetauglich. Die 17,5 Zoll-Räder sorgen für einen bequemen Einstieg - beim Basis-TGL einstufig, bei L und LX sind es zwei Stufen. Der TGL 12.250 (Radstand: 5550 mm) mit Hochdachfahrerhaus und Neungang-Getriebe erreicht rund sechs Tonnen Nutzlast. Für ihn ist auch ein Sekundär-Retarder verfügbar. Alle Modelle können optional mit Xenonscheinwerfern ausgestattet werden. Lkw für Nahverkehr Den Bereich 11,99 bis 26,0 Tonnen deckt MAN mit dem TGM ab, den man als 6x2/4 mit einer Nachlauflenkachse ausstatten kann. Dabei übernimmt ein Hydraulikzylinder die Lenkbewegungen, wodurch ein kleiner Wendekreisdurchmesser ermöglicht wird. Exemplarisch für die Baureihe steht eine Werkslösung, ein Abfallsammelfahrzeug auf Basis TGM 26.290 6x2-4 BL mit gelenkter und liftbarer Nachlaufachse. Zum Lieferumfang gehören neben der digitalen Achslastanzeige (ALM) eine verstärkte EVB-Motorbremse sowie ein Voith Retarder VR120-3 FE. Auch die TGM-Modelle mit optionaler TipMatic verfügen seit vergangenem Jahr über die "Easystart"-Rollsperre, die das Zurückrollen beim Anfahren verhindern soll. Optional kann man den TGM auch mit Vollluftfederung ordern. Das Kabinenangebot ist identisch mit dem des TGL: Das heißt "C" (schmal und kurz), "L" (lang), "LX" (lang und hoch) sowie Doppelkabine. Das Gesamtzuggewicht des TGM gibt MAN mit bis zu 36 Tonnen an. Verteilerverkehr Das Verteiler-Segment bedient MAN mit dem TGS mit schmaler Kabine als "M" (kurz), "L" (lang, niedrig) oder "LX" (lang, hoch). Das Produktprogramm des TGS reicht von den 4x2- und 6x2-Sattelzugmaschinen über 4x2-Fahrgestelle bis hin zum 6x2/2 mit Vor- oder Nachlaufachse sowie einem vollluftgefederten, dreiachsigen Chassis. Interessant für Anwender, die gelegentlich ein Plus an Traktion benötigen, deshalb aber nicht gleich eine permanent angetriebene Vorderachse haben wollen: Hydrodrive. Ein Ölmotor an der Vorderachse lässt sich zuschalten und bringt im niedrigen Geschwindigkeitsbereich zusätzliche Traktion. Bei Streckenfahrt schaltet er sich automatisch ab und spart so im Vergleich zum "echten Allrad" Kraftstoff. Optional bietet MAN für den TGS den Primärretarder "PriTarder" an - ein leichtes Dauerbremssystem für den Verteilerverkehr. Fernverkehr Das klassische Fernverkehrsauto im MAN-Portfolio ist der TGX. Kennzeichen des großen Müncheners sind lange und ausschließlich breite Kabinen: "XL" = niedrig; "XLX" = mittelhoch sowie "XXL" = Großraum. Typische Merkmale sind die großen Betten sowie das Multifunktionslenkrad. Eine Einblatt-Parabelfeder an der Vorderachse sowie ein X-Lenker an der Hinterachse senken das Eigengewicht des TGX. Mit direkt ausgelegter Lenkung bietet der Münchner ein gutes Fahrverhalten. Das vielfältige Programm umfasst eine elektronisch gesteuerte EVBec-Motorbremse, einen optionalen ZF-Intarder oder Voith-Aquatarder. Das Angebot an Fahrgestellen und Zugmaschinen: Zwei- und Dreiachser in vielen Radständen mit Vor- und Nachlaufachse, einzel- und zwillingsbereift, lenkbar oder starr. Volumentransporte Für Volumentransporte liefern die Münchener einen TGM mit 285/60-R22,5-Bereifung und 980 Millimeter Aufsattelrespektive Rahmenhöhe. Einzige Radstandsvariante sind beim Volumenmodell 3500 Millimeter. Etwas höher baut der TGM mit 275/70-R22,5-Rädern. Er bietet bei gleichem Radstand 1070 Millimeter Aufsattel-/Rahmenhöhe. Als FNL gibt es ein 6x2-Fahrgestell für den Volumentransport. Bei Verwendung der 275/70-R22.5-Reifen ist die Vorderachslast auf 6,3 Tonnen beschränkt. Bei TGS/TGX kommen 295/60er- oder, wenn mehr Traglast gefragt ist, 315/60er-Reifen zum Einsatz. Für Schenker entwickelte man einen 6x4 mit 850 Millimeter Aufsattelhöhe. Sonderfahrgestelle Fahrgestelle abseits der Norm liefert MAN sowohl vom TGS als auch TGX - darunter 6x2 und 6x2/4 mit Lift- oder gelenkter Vor-/Nachlaufachse. Von den Zugmaschinen gibt es 6x2/4 mit Vorlauf-Lenkachse. Bei den Fahrmischern finden sich Dreiachser mit 3200 Millimeter Radstand in 26- und 33- Tonnen-Versionen. Die 6x4-Modelle sind als Mischer (nur L-Kabine) ausschließlich mit 3200, die 8x4-Versionen nur mit 2600 Millimeter Radstand erhältlich. Alle Modelle haben AP-Achsen, Parabelfedern und Stabilisatoren, die auf die hohe Schwerpunktlage der Trommel abgestimmt sind. Neben den Fahrmischern finden sich auch 6x4-, 6x6- und 8x4-Fahrgestelle. Aufgelastet auf 33 Tonnen sind die Dreiachser ab 360 PS zu haben - ebenso wie die auf 35, 37 oder 41 Tonnen aufgelasteten Vierachser. Gewichtsoptimierter Kompaktmischer ist der 6x4-TGM mit L-Kabine und 290 PS-Sechszylinder. Als weitere Sonderversionen sind Vierachser mit gelenkten Vor- und Nachlaufachsen sowie Vollluftfederungen im Programm. Die Vierachs-Schwerlastfahrzeuge sind als 8x4/4 mit zwei angetriebenen Hinterachsen für Zuggesamtgewichte bis zu 250 Tonnen ausgelegt. Exklusiv kommt der 640 PS starke D38-Motor im Schwertransport zum Einsatz. Der neue Vierachser MAN TGX 41.640 8x4/4 kombiniert den D38-Motor und die MAN TipMatic 2 mit der serienmäßigen Wandlerschaltkupplung. Dank des bärenstarken Drehmoments von 3000 Newtonmetern setzen sich selbst 250 Tonnen schwere Transporte sanft aber kraftvoll in Bewegung. Die Wandlerschaltkupplung ermöglicht es, das Fahrzeug besonders feinfühlig an Engstellen, an Steigungen und unter hoher Last zu rangieren. Prädestiniert für den Schwerlasteinsatz ist die neu entwickelte, stärkste Motorbremse Turbo EVB: Sie erreicht im Motorbremsbetrieb eine dauerhaft nutzbare Bremsleistung von 600 kW (816 PS). In Kombination mit dem getriebeseitigen Intarder beträgt die Gesamtbremsleistung 750 kW (1020 PS). Wichtig für die Betreiber von Schwerlasttransporten: Beim Wechsel auf Euro 6 mit dem D38-Motor sind die Radstände gleich geblieben. Somit ändern sich die Kurvenlaufeigenschaften der Zugmaschine und des gekoppelten Aufliegers oder Anhängers nicht. Die bestehenden Transportgenehmigungen gelten daher unverändert weiter. Das Portfolio an Schwertransportfahrzeugen von MAN umfasst nicht nur die Königsklasse mit 640 PS. Mit dem 560 PS und 2700 Nm starken D38-Motor sind Zuggesamtgewichte bis 180 Tonnen möglich. Auch sind für höchste Sattellasten Adaptionen zur Radformel 10x4 über MAN erhältlich. Für größere Luftbedarfe, also für viele luftgefederte Achsen, oder im Schwerlasteinsatz können Kunden einen noch leistungsfähigeren, permanenten Zweizylinder-Luftpresser mit 7,2 ccm wählen. Baufahrzeuge Für die Baustelle liefert MAN ein breites Programm - vom leichten 4x2-TGL-Kipper bis hin zum 8x8-TGS. Den leichten TGL liefern die Münchner wahlweise mit luftgefederter Hinterachse. Zudem bietet MAN eine extrem geländegängige Allrad-Version des TGM an: Als 13-Tonner mit einer Kombination aus Blatt- und Luftfederung, als 18-Tonner komplett blattgefedert. Ein "Offroad-ABS" mit verbesserter Bremswirkung ist ab Werk lieferbar. Eine sinnvolle Ergänzung aber kein Allradersatz: der hydraulische Radnaben-Antrieb "Hydro-Drive", der 400 Kilogramm leichter ist, weniger Kraftstoff verbraucht und sich auf der Straße automatisch abschaltet. Im Bausegment sind Blattfedern Serie. An Radständen liefert MAN für den TGL (nur 4x2) 3050 und 3600 mm, den TGM 4x4 mit 3600 bis 4500 Millimeter Radstand, den TGM 4x2 mit 3575 und 3875 Millimeter. Optional gibt's Werkskipper mit Meiller-Aufbau und Schaltautomatisierung. Der TGS als 4x2 und 4x4 steht aktuell mit Leistungen bis 480 PS zur Verfügung. Kipper liefern die Münchner als 4x2, 4x4, 6x4, 6x6, 8x4/4, 8x6/4 und 8x8/4. Für die 6x4- und 8x4-Ausführungen haben sie eine robuste Luftfederung für die Hinterachsen im Programm.