München. 2012 war für die Stahlbranche in Deutschland ein schwieriges Jahr. Die Rohstahlproduktion ging um vier Prozent auf 42,4 Millionen Tonnen zurück. Noch schlechter fällt die Bilanz für Walzstahl aus: Dort steht ein Minus von sieben Prozent zu Buche. In diesem Jahr gelingt zwar die Wende, aber „mit einer durchgreifenden Erholung der Stahlkonjunktur ist nicht zu rechnen“, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Positive Impulse erwartet er für das zweite Halbjahr 2013. So wird in den für die Stahlindustrie wichtigen Branchen wie der Autoindustrie oder im Maschinen- und Anlagenbau 2013 ein Produktionszuwachs erwartet. Außerdem befinden sich die Lagerbestände derzeit auf einem niedrigen Niveau. „Vor allem im ersten Quartal werden Lagerergänzungen zu einer Belebung der Stahlnachfrage führen“, so die Erwartung von Kerkhoff. Daher rechnet der Verband mit einem Plus bei Walzstahl um ein bis zwei Prozent und in der Rohstahlproduktion mit einer Zunahme von einem Prozent.
Nicht so gut sieht es 2013 hingegen für den europäischen Stahlmarkt aus. Die Marktversorgung mit Walzstahl soll in der EU auf niedrigem Niveau stagnieren und läge dann mit 143 Millionen Tonnen 20 Prozent unterhalb des Mittelwertes des Zeitraumes 2000 bis 2008. (cd)