München. Die deutsche Automobilindustrie wird in diesem Jahr den Rückwärtsgang einlegen – zumindest auf dem Heimatmarkt. Die Zahl der Neuzulassungen soll von 3,1 Millionen Fahrzeuge (2012) auf 2,9 Millionen (2013)sinken. Das prognostiziert Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA). Erst 2014 werden die Neuwagenverkäufe wieder leicht ansteigen, weil Ersatzbedarf auf dem Markt bestehe. „Dennoch bleibt der Abbau von Überkapazitäten in Europa auf der Tagesordnung“, so Diez.
Wo liegen die Chancen im kommenden Jahr? Hier fällt die Antwort leicht: in Übersee. Für China erwarten die Experten zwischen acht und zehn Prozent Absatzwachstum. Auch in den USA können Hersteller wie VW in 2013 vermutlich zweistellig zulegen. Das beschert Logistikdienstleistern hierzulande gute Geschäfte. Denn wenn westliche Automobilhersteller in Übersee produzieren, verwenden sie dazu überwiegend importierte Teile. In China etwa macht der lokale Einkauf nur zwischen ein und fünf Prozent des Fahrzeugwertes aus, hat die Unternehmensberatung BCG herausgefunden. Weitere Wachstumschancen für Logistiker schlummern auch im Ersatzteil-Geschäft – traditionell ein Krisengewinner. Denn je weniger Neuwagen gekauft werden, desto stärker investieren die Autobesitzer in den Werterhalt ihrer Fahrzeuge. (cd)
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