Berlin. Die Deutsche Bahn und mehr als 230 Speditionen wollen mehr Güter gemeinsam transportieren. Nach einer Vereinbarung der DB Cargo und des Dienstleisters Kombiverkehr soll es einfacher werden, Transporte von der Straße auf die Schiene und für die letzten Kilometer wieder zurück auf Lastwagen zu verlagern. Damit soll der Ausstoß von Kohlendioxid gesenkt werden. „Die Zeit des Wettbewerbs Straße-Schiene ist vorbei“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende von Kombiverkehr, Hermann Lanfer, am Montag. Auf langten Strecken sei der Zug besser geeignet, auf kurzen der Lastwagen.
Die Gesellschaft Kombiverkehr verbindet seit mehr als 50 Jahren Speditionen und die Bahn-Gütersparte DB Cargo. Seit der Jahrtausendwende ist das Transportaufkommen im kombinierten Verkehr kaum noch gewachsen. Ein am Montag unterzeichneter Neun-Punkte-Plan soll das ändern. Zu den Zielen zählt unter anderem, dass bestehende Terminalstandorte um weitere ergänzt und zu einem „Metro-Net“ ausgebaut werden. Ein Taktfahrplan soll zudem die wichtigen deutschen und europäischen Wirtschaftszentren noch häufiger vernetzen. Außerdem sollen Disposition und Abrechnung der so genannten intermodalen Transporte deutlich digitaler und weniger bürokratisch organisiert werden. Laut DB könnten Logistiker bei langen Distanzen damit noch einfacher auf die Bahn umsteigen. Aktuell liegt der Anteil des intermodalen Verkehrs bei 36 Prozent im Schienengüterverkehr, so das statistische Bundesamt.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) verspricht sich von dem Vorhaben, dass Deutschland seine Klimaziele im Verkehr erreicht. „Prognosen sagen voraus, dass das Güterverkehrsaufkommen im Kombinierten Verkehr bis 2030 um knapp 80 Prozent ansteigen wird.“ Bahn-Güterchefin Sigrid Nikutta kündigte an: „Wir werden den ICE des Schienengüterverkehrs schaffen.“ Konkrete Zeitpläne und Angaben über Kosten der einzelnen Vorhaben sind in dem Neun-Punkte-Plan noch nicht enthalten. (dpa/ja)