Bern. Die Nationalstraßen der Schweiz werden stark genutzt. Das teilt das Schweizer Bundesamt für Straßen (ASTRA) in einer aktuellen Meldung mit. Die Fahrleistung nahm demnach 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 100 Millionen auf insgesamt 27,8 Milliarden Fahrzeugkilometer zu. Knapp 18 Prozent davon entfielen auf den Güterverkehr.
Nach einer leichten Abnahme im Vorjahr nahmen die Staus wieder zu, auf 30.230 Stunden. An den Gründen für die Staus hat sich nicht viel verändert: Hauptursache sind die Verkehrsüberlastungen, gefolgt von Unfällen und Baustellen. Mit verschiedenen Maßnahmen will ASTRA für einen flüssigeren Verkehr sorgen. Dazu gehört, das Verkehrsmanagement zu verbessern und so die schon bestehende Infrastruktur besser zu nutzen, etwa mit Anlagen zur Geschwindigkeitsharmonisierung und zur Rampendosierung.
Die Verkehrs-Maßnahmen im Detail
Für die kommenden vier Jahre hat ASTRA in einer Roadmap konkrete Maßnahmen definiert, um den Verkehr flüssiger zu machen. Dazu gehört, das Verkehrsmanagement zu verbessern, zum Beispiel mit Geschwindigkeitsharmonisierung und einer Rampendosierung bei den Ein- und Ausfahrten der Nationalstraßen. Die dazu nötigen Anlagen sollen unabhängig von den Unterhaltsarbeiten rasch realisiert werden. Zudem wird ab 1. Januar 2021 das Rechtsvorbeifahren an Kolonnen erlaubt sein. Indem die Rettungsgasse und das Reißverschlussprinzip Pflicht werden, kann der Verkehr auf allen Spuren ebenfalls besser fließen.
Um Staustunden zu mindern, setzt das ASTRA zudem auf die Verbesserung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Netzhierarchien. Ergänzt werden diese Maßnahmen mit der zeitlich und örtlich begrenzten Pannenstreifenumnutzung und punktuellen Ausbauten im Rahmen der Strategischen Entwicklungsprogramme (STEP). Über die Projekte und deren Priorisierung entscheidet das Parlament. Es legt grundsätzlich alle vier Jahre fest, welche Projekte neu verwirklicht werden sollen.
Das Nationalstraßennetz umfasst mit rund 1860 Kilometern Länge knapp drei Prozent des gesamten schweizerischen Straßennetzes (Stand: 31. Dezember 2019). Es bewältigt rund 41 Prozent des gesamten Straßenverkehrs.
Deutliche Verkehrsabnahme während der Corona-Krise
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben zu spürbar weniger Verkehr auf den Autobahnen geführt: der Verkehr reduzierte sich an vielen Orten um 50 bis 70 Prozent, am Gotthard um bis zu 90 Prozent. Mit den Lockerungen der Maßnahmen hat der Verkehr rasch wieder zugenommen. (ja)