London. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO hat obligatorische Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei Seeschiffen beschlossen. Die internationalen Mitglieder des Marine Environment Protection Committee (MEPC) innerhalb der IMO einigten sich vergangenen Freitag auf die Einführung eines Energy Efficiency Design Index (EEDI), der für Schiffsneubauten Minimal-Vorgaben zur Einhaltung bestimmter Einsparziele vorgibt. Der EEDI soll in einem neuen Kapitel 4 im Anhang VI der MARPOL-Regularien aufgenommen werden und ist ab 2015 obligatorisch für Schiffsneubauten anzuwenden.
Der Index gibt eine Effizienzverbesserung von zehn Prozent in den Jahren von 2015 bis 2019 vor und soll alle fünf Jahre angepasst werden um mit den technischen Veränderungen Schritt zu halten.
Die EU-Kommission begrüßte mittlerweile die IMO-Vorgaben als erste global gültige Maßnahme um die Energieeffizienz von Seeschiffen zu verbessern und damit die CO2-Emission zu reduzieren. Bis 2030 könnten die IMO-Vorgaben zu einer Reduzierung der Schiffsemissionen um 25 bis 30 Prozent führen – verglichen mit einem Szenario ohne jegliche Maßnahmen (Business-as-Usual Szenario). „Dies ist ein wichtiges Signal, dass die maritime Staatengemeinschaft ihre Rolle ernst nimmt, die globalen Treibhausgasemissionen zu reduzieren", sagte der für Transport zuständige EU-Kommissar Siim Kallas.
Die Seeschifffahrt trägt drei Prozent zu den globalen CO2-Emissionen bei. Wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, könnte sich dieser Wert bis 2050 verdoppeln, heißt es in der Pressemitteilung der EU-Kommission. In ihrem jüngsten Weißbuch Transport hat die EU-Kommission 40 Prozent als Reduktionsziel für die EU-Seeschifffahrt bis 2050 vorgegeben. (diwi)