Hamburg. Die weiterhin bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten wirken sich auch auf das Bestellverhalten der Reedereien aus. Aktuell stehen in den Auftragsbüchern der Werften rund um den Globus 5623 Schiffe und damit rund 2250 Einheiten weniger als Ende 2010. Diese Zahlen gab jetzt die Hamburg Messe vor dem Hintergrund der im September wieder stattfindenden Schiffbau-Weltleitmesse „SMM (Shipbuilding, machinery & marine technology international trade fair Hamburg) heraus. Die SMM findet im Abstand von zwei Jahren in der Hansestadt statt und zog beim letzten Mal rund 50.000 Fachbesucher aus aller Welt nach Hamburg. Auch dieses Jahr wird mit einem starken Zuspruch gerechnet, da sich erneut über 2000 Aussteller angekündigt haben.
Ein Schwergewicht der Ablieferungen liegt bei Bulkern
2011 lieferten die Weltschiffbaubetriebe insgesamt 2599 Schiffe aller Kategorien ab. Die Masse der Neubauten entfiel dabei auf Bulker, und zwar mit 1173 Einheiten. Eine zweite große Gruppe stellten die Tanker mit 362 Schiffen dar, gefolgt von Containerschiffen mit insgesamt 190 Einheiten.
Der Weltschiffbau, zumindest, wenn es um in großen Stückzahlen gefertigte Frachter geht, konzentriert sich auf Asien im Allgemeinen und China und Südkorea im Besonderen. Die Werften der Volksrepublik lieferten 2011 insgesamt 1177 Frachter mit zusammen 67,2 Millionen tdw (tons dead weight) ab. Südkorea kam im gleichen Jahr auf 531 Schiffe mit zusammen 53,6 Millionen tdw. Japan, noch bis weit in die 1990 Jahre hinein weltweit führende Schiffbaunation, belegte 2011 im Tonnage-Ranking den dritten Platz mit 462 Ablieferungen, die es auf eine Tragfähigkeit von rund 32 Millionen tdw brachten. Chinesische Werften haben mit dem Stichtag 1. Februar 2012 insgesamt 2386 Schiffe mit zusammen 149,1 Millionen tdw in ihren Auftragsbüchern stehen, während die Mitbewerber in Südkorea auf 1103 Schiffe mit zusammen 106,6 Millionen tdw kommen.
Offshore-Fahrzeuge werden ungebrochen bestellt
Auf der zwischen dem 4. bis 9. September stattfindenden SMM 2012 wird sich die asiatische Schiffbauindustrie erneut massiv zeigen, freut sich die Hamburg Messe. So haben die beiden führenden chinesischen Werftenverbände CSIC und CSSV ihr Kommen ebenso fest zusagt wie der koreanische Werftenverband Koshipa und der japanische Zuliefererverband JSMEA, ergänzt um eine Reihe von japanischen Großwerften.
Eine zunehmende Rolle im Schiffbau spielen Fahrzeuge für einen breit gefächerten Einsatz im Bereich Offshore. Die Hamburg Messe verweist auf aktuelle Zahlen des Consulting-Unternehmens Clarkson Research, wonach sich im weltweiten, aktuellen Werften-Orderbuch insgesamt 846 neue Offshore-Schiffe befinden. Allein im Januar diesen Jahres wurden Aufräge für weitere acht solcher Spezialschiffe erteilt. (eha)