Berlin. Der Nachfolger von Bahnchef Rüdiger Grube muss das Staatsunternehmen nach Ansicht des SPD-Verkehrspolitikers Martin Burkert beim Güterverkehr voranbringen. „Es braucht jetzt einen Bahnchef, der Qualität und Zuverlässigkeit voranbringt und DB Cargo wieder auf das richtige Gleis setzt“, betonte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestages. Burkert hatte im vergangenen Sommer zusammen mit den Verkehrspolitikern seiner Fraktion vor einer weiteren Verlagerung von Transporten auf die Straße gewarnt. Anlass waren die jahrelangen Verluste der Güterbahn, denen Grube mit Personalabbau bei DB Cargo und dem Schließen von kleineren Verladestellen begegnen wollte.
Grube war am Montag überraschend zurückgetreten, nachdem er sich mit dem Aufsichtsrat nicht über eine Vertragsverlängerung als Vorstandschef einigen konnte. Der 65-Jährige stand seit 2009 an der Spitze der Bahn, nachdem sein Vorgänger Hartmut Mehdorn im Zuge eines Datenskandals seinen Hut nehmen musste.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will sich jetzt um einen Nachfolger Grubes bemühen. Der Bund hält 100 Prozent der Anteile der AG. Die SPD ist Berichten entgegengetreten, die Union habe das Vorschlagsrecht für die Besetzung des DB-Chefpostens. Derzeit leitet Finanzvorstand Richard Lutz kommissarisch den Konzern. (jök)
Hans-Joachim Güntner