Berlin. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer plant im Frühjahr ein Spitzentreffen zur Bahn. Der CSU-Politiker sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „Jeder zerrt immer an der Bahn. Und jeder glaubt, sie kritisieren zu können.“ Es gebe aber zu wenige, die eine Vorstellung davon hätten, wie das System Bahn konkret verbessert werden könne. „Ich werde in diesem Frühjahr zu einem Spitzengespräch einladen, um mit allen politisch Verantwortlichen, auch mit der Opposition und den Verbänden, über die Ausrichtung des Konzerns zu reden.“ Es gehe um Grundsatzfragen: „Danach werden wir weitere Entscheidungen treffen.“
Scheuer sagte, die jüngsten Entwicklungen im Tagesgeschäft seien positiv. „Die Bahn wird pünktlicher, der Service besser und das WLAN zuverlässiger.“ Auf seinen Vorschlag hin seien Bahntickets im Fernverkehr nun zehn Prozent günstiger. Jetzt müssten die nächsten Schritte gegangen werden. „Indem wir das Schienennetz digitalisieren, können wir mehr als zehn Prozent zusätzliche Kapazität schaffen, ohne auch nur einen Kilometer neue Gleise bauen zu müssen“, sagte Scheuer. „Beim Güterverkehr muss die Deutsche Bahn noch deutlich besser werden. Mit Sigrid Nikutta als neues, zuständiges Vorstandsmitglied bei der Bahn können wir die Trendumkehr schaffen.“
Der Minister hatte bereits der dpa gesagt, 2020 werde ein wichtiges Jahr für „Grundsatzfragen“ der Bahnpolitik. „Wir brauchen alle dazu, auf Bundes- und Länderebene, damit die Verzahnung zwischen Nah- und Fernverkehr besser funktioniert, damit Güterverkehre besser werden.
Am Rednerpult sprechen alle gerne von einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Dann müssen aber auch alle bei der Umsetzung der konkreten Projekte mitziehen.“ Scheuer hatte der Opposition Ende November gemeinsame Gespräche zur Zukunft der Deutschen Bahn angeboten. Es gehe darum, wie der Konzern zukunftsfähig aufgestellt werden könne – in Auftrag, Ziel, Struktur und Organisation. Es solle „keine Denkverbote“ geben. (dpa/ja)