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Schenker-Chef Thewes geht in Haft

24.09.2016 14:04 Uhr
Schenker-Chef Thewes geht in Haft
Schenker-Chef Jochen Thewes bedauert den Vorfall "zutiefst"
© Foto: Picture Alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Jochen Thewes hat weiterhin das Vertrauen des DB-Konzernvorstandes, teilt eine Unternehmenssprecherin mit.

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Berlin/Essen.Der Chef der Bahn-Tochter DB Schenker, Jochen Thewes, tritt nach einer Attacke auf einen Taxifahrer in Singapur eine zweiwöchige Haftstrafe an. Das bestätigte eine Schenker-Sprecherin gegenüber der VerkehrsRundschau. Ein Gericht hatte den Topmanager für den Angriff vor einem Jahr zu einer Geldstrafe von 650 Euro sowie 14 Tagen Haft verurteilt.

Thewes habe sich entschieden, keine Berufung einzulegen und das Urteil ohne Wenn und Aber zu akzeptieren, so die Sprecherin. Er werde demnächst auf eigenen Wunsch einen kurzen unbezahlten Urlaub nehmen und in Singapur die Haftstrafe ableisten. Danach kehre er zu seinen Aufgaben als Schenker-Vorstandschef zurück. „Herr Thewes hat weiterhin das Vertrauen des DB-Konzernvorstandes“, betonte sie. Ihren Angaben zufolge gilt Thewes nach deutschem Recht als nicht vorbestraft. Für die Zeit seiner Abwesenheit gelten die bei Urlauben üblichen Vertretungsregelungen.

Hintergrund: Schenker-Chef Jochen Thewes war in Singapur zu einer zu einer zweiwöchigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er einen Taxifahrer verprügelt und dessen Auto beschädigt haben soll. Der Vorfall in Singapur hatte sich bereits im Herbst vergangenen Jahres zugetragen. Einem Bericht der Tageszeitung „The Strait Times“ zufolge hatte sich der Taxifahrer geweigert, Thewes frühmorgens um vier Uhr mitzunehmen, weil dieser einen stark angetrunkenen Eindruck auf ihn gemacht habe. Daraufhin habe Thewes gegen die Tür des Taxis getreten. Als der Fahrer daraufhin ausstieg, um zu sehen, ob ein Schaden entstanden war, habe der DB Schenker-Chef ihn gestoßen und ihm eine Ohrfeige verpasst, schreibt „The Strait Times“.

Der Sprecherin zufolge hat sich der CEO der Schenker AG „auf ganzer Linie für sein persönliches Fehlverhalten im Streit mit einem Taxifahrer vor einem Jahr in Singapur entschuldigt - bei Mitarbeitern, Kunden und seinem Arbeitgeber, dem DB Konzern“. Er habe die Schadensersatzforderungen des Beteiligten in vollem Umfang privat reguliert. Thewes habe zudem seinem Vorgesetzten und einem Gremium des Aufsichtsrates Rede und Antwort gestanden, so die Sprecherin. Er habe „glaubhaft versichert, dass es sich um einen einmaligen Vorfall handelt, den er zutiefst bedauert“.

Thewes ist seit dem 1. September 2015 CEO der Bahn-Logistiktochter Schenker AG. Er war zuvor Asien-Pazifik-Chef von Schenker mit Sitz in Singapur und behielt diesen Posten in einer Doppelfunktion bis Mai. (eh)

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