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Rußpartikelfilter: Geschäft boomt

07.03.2007 10:06 Uhr

Hochkonjunktur bei Herstellern für Partikelfilter: Angst vor Fahrverboten für alte Diesel-Fahrzeuge treibt Nachfrage in die Höhe

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Menden/Königswinter. Die Angst vor Fahrverboten für alte Diesel-Fahrzeuge sorgt bei den Herstellern für Partikelfilter für Hochkonjunktur. „Wir produzieren rund um die Uhr“, sagte Annette Ritz vom Mendener Automobil-Zulieferer HJS. Und auch der Mitbewerber Twin-Tec aus Königswinter bereitet sich auf eine hohe Nachfrage auf die Rußfilter vor, wenn der Bundesrat am Freitag die steuerliche Förderung von Nachrüst-Filtern beschließt. „Das ist nur noch eine Formsache“, vermutet der technische Leiter von Twin-Tec, Stefan Fischer. Die Hersteller gehen davon aus, dass die geplanten Vergünstigungen – 330 Euro Erstattung vom Staat und ein Steuervorteil von knapp 100 Euro bei einem 2-Liter-Diesel – den Bundesrat „ungefiltert“ passieren. Damit würden die Autofahrer rund zwei Drittel der durchschnittlichen Einbaukosten von 650 bis 700 Euro durch steuerliche Entlastungen einsparen. „Die Angst vor Fahrverboten ist der größere Anreiz als der Steuervorteil“, vermutet Fischer. Denn auch ältere Dieselfahrzeuge erhalten mit dem Nachrüst-Partikelfilter größtenteils eine grüne Plakette, die uneingeschränkte Mobilität in den geplanten Umweltzonen garantiert. Aber auch ohne finanzielle Unterstützung lohne die Nachrüstung, argumentieren sowohl HJS wie auch Twin-Tec. Der Wiederverkaufswert eines gebrauchten Dieselfahrzeuges steige durch den Partikelfilter nach Schätzung von Eurotax Schwacke rund 600 Euro, sagte Ritz. Für rund 500 Modelle gibt es die Nachrüst-Partikelfilter bereits. Vor allem die so genannten gängigen „Volumenmodelle“ mit Euro 3 und 4 haben die Hersteller im Programm. Künftig sollen auch Filter für Euro-2-Dieselfahrzeuge entwickelt werden. „Bei den noch älteren Autos ist es die Frage, ob es lohnt, 1000 Euro in ein Fahrzeug zu investieren, das selber kaum mehr wert ist“, sagte Fischer. Aber diese könnten mit einem Aufrüst-Kat zumindest eine bessere Umwelt-Plakette bekommen. Auch wenn es dabei keine Steuergeschenke vom Staat gebe, lohne sich der Einbau, weil die Autos dann in eine günstigere Steuerklasse aufsteigen. Bei HJS hat der erwartete Rußfilter-Boom im vergangenen halben Jahr 70 neue Jobs geschaffen. Insgesamt beschäftigt HJS in Menden 410 Mitarbeiter. 300.000 Filter können derzeit jährlich produziert werden. Ein weiterer Ausbau der Produktionskapazitäten ist nicht ausgeschlossen, denn insgesamt sind auf den deutschen Straßen schätzungsweise acht Millionen Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter unterwegs. Im vergangenen Jahr machte HJS nach eigenen Angaben 70 Millionen Euro Umsatz, 2007 wird wegen des erwarteten Runs auf die Partikelfilter ein Sprung auf 90 Millionen Euro Umsatz erwartet. Twin-Tec beschäftigt 70 Mitarbeiter. Der Hersteller entwickelt die Systeme und beschichtet das Innenleben der Filter. Die Produktion ist größtenteils ausgelagert. Auch in Königswinter wird ein kräftiges Umsatz-Wachstum erwartet. 2006 setzte die Twin-Tec AG, die ihren Börsengang vorbereitet, nach eigenen Angaben 45 Millionen Euro um. (dpa)

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