Moskau. Russland hat mit einer Proton-Trägerrakete drei weitere Satelliten für sein Navigationssystem Glonass auf den Weg ins All gebracht. Der Transport legte am Freitagnachmittag vom russischen Weltraumbahnhof in Baikonur (Kasachstan) ab. "Der Start ist geglückt", sagte ein Sprecher im russischen Staatsfernsehen bei der Liveübertragung. Die Zahl der Glonass-Satelliten im All erhöhte sich damit nach Angaben der Agentur Interfax auf 27. Das zunächst für militärische Zwecke initiierte Navigationssystem Glonass soll künftig auch kommerziell genutzt werden - und in Konkurrenz zu GPS treten.
Am 22. November sei der Start eines weiteren Glonass-Apparats geplant, hieß es. Nach einer Pannenserie in der Raumfahrt hatte Russland zahlreiche Vorhaben auf den Prüfstand gestellt und neu terminiert. Im Dezember vergangenen Jahres waren drei Glonass-Satelliten kurz nach dem Start abgestürzt. Für das seit Jahren immer wieder verzögerte Glonass-System sind die Satellitenstarts daher von herausragender Bedeutung.
Anfang Oktober hatte die Raumfahrtbehörde Roskosmos einen 1450 Kilogramm schweren Glonass-Satelliten erfolgreich ins All schießen lassen. Nach 15-jähriger Unterbrechung konnte Russland danach erstmals wieder von 24 funktionstüchtigen Satelliten im All sprechen.
"Russland ist damit auf Augenhöhe mit den USA, die GPS haben", hatte der Roskosmos-Funktionär Anatoli Schilow gesagt. Bereits 1996 hatte das Riesenreich für einige Zeit 24 Satelliten in Betrieb gehabt. (dpa)