Wien. Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried hat kürzlich in Wien den Startschuss für das Pilotprojekt zur Ausstattung von Bussen und Lkw mit Rundum-Kameras gegeben. Die Kameras werden in Österreich ein Jahr lang an 15 Autobussen und Lkw getestet. Lkw seien aufgrund ihrer Höhe und vieler toter Winkel „extrem gefährlich“, Rundum-Kameras seien ein Schritt, um der „großen Vision näher zu kommen, in Österreich keine Verkehrstoten mehr zu haben”, führte er an.
Das System der Firma Mobileye mit Hauptsitz in Israel besteht aus einer Frontkamera, die innen an der Windschutzscheibe angebracht ist, und Kameras an den Außenseiten des Fahrzeugs. Die Frontkamera erkennt Kennzeichen, misst den Fahrzeugabstand nach vorne und warnt vor Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder Fußgängern sowie vor dem Verlassen der Spur. Die Informationen werden sowohl in akustische als auch in optische Signale auf einer LED-Anzeige beim Fahrer umgewandelt.
Die Kameras an der Seite dienen zur Erkennung von Gefahren im toten Winkel. Die Livebilder der Kameras bekommt der Fahrer nicht zu sehen, auch gespeichert werden die Aufnahmen aus Datenschutzgründen nicht. Das System zeichnet allerdings die Warnungen an den Fahrer in Verbindung mit GPS-Daten auf.
Sieben Lkw von Rewe, Saubermacher und der Fahrschule Haltau sind mit Rundum-Kameras ausgestattet. Das Verkehrsministerium beteiligt sich mit 120.000 Euro an den Kosten. Begleitet wird die einjährige Testphase vom Institut für Fahrzeugsicherheit der TU Graz. Im Herbst 2018 sollen die Ergebnisse vorgelegt werden. Leichtfried forderte erneut die EU auf, zeitnah zu handeln, damit bis 2020 alle neuen Lkw verpflichtend mit Rundum-Kameras ausgestattet werden. (mf)